Archiv 2020 Didi und Konsorten an der Lieser: „Alexa, hol Bier!“

Wittlich · Didi und Konsorten haben beim Event Sommer der Stadt Wittlich an den Lieserterrassen ein Konzert gegeben. Seit 30 Jahren begeistern sie mit selbstgeschriebenen Texten, in Hochdeutsch und Platt. Das war auch an der Lieser so.

 Didi Könen und seine Konsorten wissen, wie sie die Wittlicher in Stimmung bringen.

Didi Könen und seine Konsorten wissen, wie sie die Wittlicher in Stimmung bringen.

Foto: Christina Bents

„Süßer Vogel Jugend flieg“, so einer der ersten Titel, die Didi Könen und seine Band in Wittlich spielten. Sie sind zwar schon seit einigen Jahrzehnten auf der Bühne, aber mit ihrem musikalischen Elan können sie es problemlos mit Jüngeren aufnehmen. Vor allem ihre Texte machen es aus. Didi und Konsorten sind sehr gute Beobachter und fassen das, was ihnen auffällt in ihre Liedzeilen. So finden sich die Zuhörer wieder, vor allem wenn sie aus Wittlich und Umgebung sind. Da wird im Stück „Von da, wo ich komme“, beispielsweise gesungen: „Freitags isst man hier kein Fleisch, …. hier wo man schwarz baut und wählt.“ Bei dem Stück „Sommer in Wittlich“, leben die Wittlicher Originale wie Hinke Helmuth oder Mario aus der Eisbude wieder auf und Theisens Frittenbude bekommt eine kleine Hommage. Das einfache Leben wird mit dem Wittlicher Schampus, also „Viez-Sprudel“ beschrieben.

Unter den Besuchern an den Lieserterrassen waren Fans, die die Band seit vielen Jahren kennen und textsicher mitsingen konnten oder am Ende eines Stückes laut klatschten und jubelten. Schon nach den ersten Liedern begannen einige mit zu wippen, mit dem Fuß oder gleich dem ganzen Oberkörper. Nach Einbruch der Dunkelheit haben sich einige an den Rand gestellt, damit sie sich besser zur Musik bewegen konnten.

Konzert von Didi und Konsorten am Lieserufer in WIttlich
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Didi und Konsorten Lieserufer WIttlich

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Die Atmosphäre war insgesamt sehr gelöst, bis kurz vor dem Konzert hatte es noch einige Regentropfen gegeben, die sich aber dann verzogen haben. Mit Sitzkissen, Schirm und Decken waren einige ausgerüstet. Bei anderen taten es ein paar Dosen Bier oder eine Flasche Sekt. Knabberzeug wurde ausgepackt. Technisch ging bei der Veranstaltung alles reibungslos über die Bühne. Die am Eingang ausgegebenen Kopfhörer, bei denen jeder individuell die Lautstärke einstellen konnte, funktionierten sehr gut. Man konnte die Texte einwandfrei verstehen und auch die Gesamtmischung der Band stimmt. Am Schlagzeug spielte Thomas Schöfer, am Bass „Valle“ Valerius, an den Gitarren Stefan Moll und Mätti Pesch und neu in der Gruppe am Klavier Andy Bayer. Auch ohne Kopfhörer konnte man das Konzert verfolgen, die Klangqualität war aber deutlich schlechter, denn die Abstimmung war auf die Kopfhörer ausgerichtet. Auf der kleinen Bühne, die auf der gegenüberliegenden Seite der Lieser aufgebaut war, fand die sechsköpfige Gruppe  Platz. Viel Bewegung oder Nähe zum Publikum war  wegen der Enge jedoch    schwierig. Die Band hatte ihr Programm dazu passend gewählt, es wurden viele ruhigere Stücke gespielt, darunter drei Liebeslieder, etwa „Mal mir den Tag bunt“ oder „Es hat den ganzen Sommer geschneit“. Reines Mannalidscha Platt hatten sie auch dabei, als sie etwas rockiger mit Gitarrenriffs begannen und von einer griesgrämigen Frau sangen, die so lustig ist, wie eine „Scheißhausmücke“. Den Wandel zur digitalen Welt haben sie in „Alexa hol` mir ein Stubbi und Siri mach es auf“ sehr treffend beschrieben. Dafür haben sie einige Lacher, viel Jubel und noch mehr Applaus bekommen.  

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