Freizeit Die Burgruine Landshut in Bernkastel-Kues

Wer zu Land oder über die Mosel nach Bernkastel-Kues reist, dessen Blick fällt gleich auf die Burgruine Landshut. Die historischen Gemäuer thronen umringt von Weinbergen der berühmten Weinlage „Bernkasteler Doctor“ auf einem 60 Meter hohen Schieferkegel oberhalb der Weinstadt Bernkastel-Kues.

 Grandios: Lage und Ausblick. Die Burg Landshut thront, flankiert von Weinbergen, hoch über der Mosel.

Grandios: Lage und Ausblick. Die Burg Landshut thront, flankiert von Weinbergen, hoch über der Mosel.

Foto: TV/Rudolf Höser

Von der ehemaligen Burganlage sind noch der hohe Bering, der Bergfried, das Burgtor, eine Zisterne im Burghof sowie im Süden und Osten Wohnbauten erhalten, die sich an den Bering anlehnen. Im südlichen Bau ist das Burgrestaurant beheimatet. Im Norden gab es weitere Bauten, die aber bis auf die Fundamente abgetragen wurden. Verschwunden ist auch die Vorburg, sofern überhaupt eine bestanden hat.

Der Aufbau der Anlage ist schlicht, aber effektiv. Die nahezu rechteckige Ringmauer ist an der Hangseite zur Schildmauer verstärkt. An der südlichsten Spitze auf die Schildmauer aufgesetzt, steht der Bergfried. Er ist begehbar und bietet einen tollen Ausblick über das Moseltal.

Das Burgtor befindet sich auf der Talseite und war durch einen vorgelagerten Zwinger gesichert, von dem nur noch ein kleiner Mauerzug zeugt. Nach jahrelanger Renovierung hat die Burg wieder geöffnet. Sie wurde rundum erschlossen und begehbar gemacht. Informationstafeln weisen den Weg und informieren über diverse Aspekte der Burggeschichte sowie das römische Kastell.

Die Geschichte der Burgruine Landshut ist interessant und geprägt von Höhen und Tiefen. So ist nicht klar nachgewiesen, wer zuerst eine Burg auf dem Bergrücken bei Bernkastel erbaut hat. Es steht wohl fest, dass Propst Adalbero im Jahre 993 als Besitzer der Bernkasteler Burg erwähnt wird.

Die Römer wussten es: Wer rechtzeitig seine Feinde sehen will, muss hoch hinaus. Und so bauten sie ein Großkastell auf dem Berg über Bernkastel-Kues und gaben ihm den Namen „Princastellum“, von dem letztlich auch der Name der Stadt Bernkastel abgeleitet ist. Als Bestandteil eines langen Befestigungsgürtels sollte das Bollwerk das Moseltal vor den Barbaren schützen.

Von 1268 bis 1299 regierte Boemund I. Er stellte große Geldmittel bereit, um die Burg mit prächtigen Säulen, schönen Kammern, festen Mauern, Türmen und starken Brustwehren zu versehen. Er wollte dem Ort zu höherem Ansehen verhelfen, indem er beim damaligen deutschen Kaiser Rudolf von Habsburg die Stadtrechte für Bernkastel erwirkte. So wurde Bernkastel im Jahre 1291 zur Stadt erhoben.

Unter den fränkischen Eroberern wurde aus der Festung eine Burg. Durch Machtkämpfe, Gier, Hass und Krieg wurde die Burg Landshut im Laufe der Jahrhunderte dreimal zerstört, zuletzt 1692, als eine Feuersbrunst die Burg im 17. Jahrhundert niederbrennen ließ. Sie erhielt den Namen „Burgruine Landshut“, deren Überreste heute besichtigt werden können.

Die Burgruine Landshut wird in vielen Reiseführern als ein schönes Ausflugsziel mit anschaulichem Themenrundweg beschrieben. Zu Fuß ist sie vom historischen Marktplatz in der Mitte von Bernkastel-Kues in etwa einer halben Stunde zu erreichen. Die Burgruine ist aber auch leicht mit dem PKW oder dem beliebten „Burg Landshut-Express“ zu erreichen. Der fährt in der Zeit von April bis Oktober von 11 bis 17 Uhr zu jeder vollen Stunde am Mosel-Parkplatz ab.

Die Burg Landshut beherbergt ein Restaurant mit Weinstube. Hier können sich die Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten und Weinspezialitäten verwöhnen lassen. Gleichzeitig werden sie mit einem fantastischen Blick auf die Stadt Bernkastel-Kues und die Mosel belohnt. Weitere Informationen zum Restaurant & Weinstube im Internet unter www.burglandshut.com.

An der Nordflanke der Burg haben sich unter der mittelalterlichen Schildmauer Reste der Umwehrung erhalten. Der hier aufgestellte spätrömische Steinsarg aus hellem Sandstein wurde im März 2014 bei Planierungsarbeiten rund 1,5 km nördlich der Burg entdeckt. Dabei wurde der walmdachartige Deckel zerbrochen. Außer den Resten des weitgehend vergangenen Skelettes wies der Sarg keine Beigaben auf. Man geht davon aus, dass der oder die Tote unter dem Einfluss des Christentums beigabenlos bestattet worden war.

Die Besucher der Burgruine Landshut erleben Geschichte hautnah. Die Historie und der Blick auf das Moseltal verbinden Vergangenheit und Gegenwart auf wunderbare Art und Weise.

 Big Picture Burg Landshut

Big Picture Burg Landshut

Foto: TV/Rudolf Höser
 Big Picture Burg Landshut

Big Picture Burg Landshut

Foto: TV/Rudolf Höser
 Die Burg beherbergt ein Restaurant mit Weinstube. Beliebt als Shuttle zur Burg ist der gelbe „Landshut Express“.

Die Burg beherbergt ein Restaurant mit Weinstube. Beliebt als Shuttle zur Burg ist der gelbe „Landshut Express“.

Foto: TV/Rudolf Höser
  Foto: Burg Landshut

Foto: Burg Landshut

Foto: TV/Burg Landshut
  Foto: Ferienland Bernkastel-Kues

Foto: Ferienland Bernkastel-Kues

Foto: TV/Ferienland Bernkastel-Kues

Besucher der Burgruine Landshut können sich umfassend über die Geschichte der Burg informieren lassen. Dazu treffen sie auf Stadtführerinnen und Stadtführer, die in historischen Kostümen durch die historischen Gemäuer führen. Treffpunkt ist am Aufzug an der Burg. Beim kurzweiligen Rundgang wird die Geschichte rund um Römer, Ritter und Ränkespiele wieder lebendig. Text und Fotos (3): Rudolf Höser

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort