Architektur Architekturgeschichte aus Jahrhunderten

Die ehemalige Stiftskirche Kyllburg und heutige katholische Pfarrkirche „Unserer Lieben Frau“ ist das bedeutendste Bauwerk der Stadt in der Eifel. Das unterstreicht auch ihr Standort auf dem höchsten Bergsporn der Umgebung, der von dem Fluss Kyll in einem großen Bogen umflossen wird.

  Chorgestühl  
    
 Das massive, aus Eichenholz geschnitzte Chorgestühl im Süden des Altarraumes ist eine filigrane Arbeit aus dem 14. Jahrhundert. Es stammt aus dem benachbarten, ehemaligen Zisterzienserinnenkloster St. Thomas.

Chorgestühl Das massive, aus Eichenholz geschnitzte Chorgestühl im Süden des Altarraumes ist eine filigrane Arbeit aus dem 14. Jahrhundert. Es stammt aus dem benachbarten, ehemaligen Zisterzienserinnenkloster St. Thomas.

Foto: Rudolf Höser

Bereits im 9. Jahrhundert gab es eine Kirche in Kyllburg. Sie entstand vermutlich im Zusammenhang mit einer Schenkung mehrerer Ländereien an die Abtei Prüm. Die imposante Stiftskirche wurde in drei Bauperioden errichtet. 1276 ließ der Trierer Erzbischof Heinrich II. von Finstingen die heutige Kirche erbauen. Gleichzeitig gründete er ein Kollegiatstift und erteilte für den Bau der Kirche und der Stiftsgebäude ein Ablassprivileg. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts entstanden der Chor und die beiden sich daran anschließenden Gewölbejochen. Erst Ende des 14. Jahrhunderts wurde mit dem Bau des beeindruckenden Langschiffes und der Westfassade begonnen. Gebaut wurde mit einheimischem Sandstein. Im dritten und letzten Bauabschnitt zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstand der Stiftsdom.

Zu den wertvollsten Bestandteilen des Kirchenbaus gehören die in den Jahren 1533 bis 1534 erschaffenen Blei­glasfenster. Sie zeigen Glasgemälde im Stil der Renaissance. Hier werden die beiden Kyllburger Kanoniker und Stifter Jakob und Bernhard sowie biblische Szenen dargestellt. Bemerkenswert ist auch der Kreuzgang. Er gilt als einer der schönsten zwischen dem römischen Trier und dem Kloster Maria Laach.

Der Förderverein „Freunde der Kyllburger Stiftskirche e.V.“ will die Stiftskirche als kirchliche und kulturhistorische Stätte erhalten und sie im Außenbereich, im Kreuzgang und im Kapitelhaus in ihrem Wert sichern und für die Aufwertung und Verbesserung der Ausstattung beitragen. Seither hat der Förderverein Restaurierungsarbeiten, wie an der Rokoko-Kanzel, finanziell unterstützt.

  Bleiglasfenster  
  
 Die Bleiglasfenster im Chor wurden 1533 und 1534 von den Kyllburger Kanonikern Bernhard und Jakob in Auftrag gegeben. Vom südlichen Chorfenster sind nur noch Fragmente erhalten, es wurde 1875 weitgehend erneuert. In der Mitte ist die Grablegung und im Maßwerk die Auferstehung Christi dargestellt. Die unteren Felder sind den Heiligen Rochus von Montpellier und Laurentius von Rom gewidmet.

Bleiglasfenster Die Bleiglasfenster im Chor wurden 1533 und 1534 von den Kyllburger Kanonikern Bernhard und Jakob in Auftrag gegeben. Vom südlichen Chorfenster sind nur noch Fragmente erhalten, es wurde 1875 weitgehend erneuert. In der Mitte ist die Grablegung und im Maßwerk die Auferstehung Christi dargestellt. Die unteren Felder sind den Heiligen Rochus von Montpellier und Laurentius von Rom gewidmet.

Foto: Rudolf Höser
  Sakramentshaus  
  
 Eine wunderbare Arbeit ist auch das Sakramentshaus, ein Wandtabernakel an der Nordseite des Chors. Es stammt aus dem 15. Jahrhundert. Es befindet sich auf einem mit Maßwerk verzierten Fuß. Auf dem Rahmen ist der Name des Stifters „Petrus A Loucbair“, dem Petrus von Luxemburg eingemeißelt. Links daneben befindet sich der Grabstein des Johann von Schönenberg (†1540).

Sakramentshaus Eine wunderbare Arbeit ist auch das Sakramentshaus, ein Wandtabernakel an der Nordseite des Chors. Es stammt aus dem 15. Jahrhundert. Es befindet sich auf einem mit Maßwerk verzierten Fuß. Auf dem Rahmen ist der Name des Stifters „Petrus A Loucbair“, dem Petrus von Luxemburg eingemeißelt. Links daneben befindet sich der Grabstein des Johann von Schönenberg (†1540).

Foto: Rudolf Höser
 Die Stiftskirche Kyllburg.

Die Stiftskirche Kyllburg.

Foto: Rudolf Höser
  Steinaltar  
    
 Den farbenreichen Steinaltar an der Nordseite des Kirchenschiffes stiftete der Kanoniker Johannes Carl. Geschaffen wurde der Steinaltar von Adam Donner. In den Jahren 1989/90 wurde die ursprüngliche Farbfassung des Altars wieder hergestellt.

Steinaltar Den farbenreichen Steinaltar an der Nordseite des Kirchenschiffes stiftete der Kanoniker Johannes Carl. Geschaffen wurde der Steinaltar von Adam Donner. In den Jahren 1989/90 wurde die ursprüngliche Farbfassung des Altars wieder hergestellt.

Foto: Rudolf Höser
  Kreuzgang  
    
 Der quadratische Kreuzgang befindet sich südlich der Stiftskirche. Er besteht aus vier einstöckigen, offenen Flügeln, die aus rotem Sandstein gefertigt wurden und durch acht Joche mit Kreuzrippengewölben unterteilt sind. Beeindruckend sind die dreibahnigen Maßwerkfenster mit Vierpassrosetten und dreifachem Nonnenkopf.

Kreuzgang Der quadratische Kreuzgang befindet sich südlich der Stiftskirche. Er besteht aus vier einstöckigen, offenen Flügeln, die aus rotem Sandstein gefertigt wurden und durch acht Joche mit Kreuzrippengewölben unterteilt sind. Beeindruckend sind die dreibahnigen Maßwerkfenster mit Vierpassrosetten und dreifachem Nonnenkopf.

Foto: Rudolf Höser
  Kapitelhaus  
  
 Dem Ostflügel ist an der Außenseite ein Gebäude angefügt. Das zweigeschossige Bauwerk wurde im 20. Jahrhundert restauriert. Dazu gehört der vierjochig überwölbte Kapitelsaal.

Kapitelhaus Dem Ostflügel ist an der Außenseite ein Gebäude angefügt. Das zweigeschossige Bauwerk wurde im 20. Jahrhundert restauriert. Dazu gehört der vierjochig überwölbte Kapitelsaal.

Foto: Rudolf Höser
  Orgel  
  
 Das Werk der Hauptorgel auf der Empore wurde 1993 bis 1994 von dem Orgelbauer Reinhart Tzschöckel in Althütte erbaut. Das dreiteilige Orgelgehäuse stammt von dem Orgelbauer Stumm aus dem Jahre 1775. Im Mittelteil ist das Rückpositiv untergebracht, links und rechts davon das Hauptwerk und das Pedal. Das Schleifladen-Instrument hat 22 Register auf zwei Manualwerken und Pedal und ein später eingebautes Röhrenglockenspiel.

Orgel Das Werk der Hauptorgel auf der Empore wurde 1993 bis 1994 von dem Orgelbauer Reinhart Tzschöckel in Althütte erbaut. Das dreiteilige Orgelgehäuse stammt von dem Orgelbauer Stumm aus dem Jahre 1775. Im Mittelteil ist das Rückpositiv untergebracht, links und rechts davon das Hauptwerk und das Pedal. Das Schleifladen-Instrument hat 22 Register auf zwei Manualwerken und Pedal und ein später eingebautes Röhrenglockenspiel.

Foto: Rudolf Höser
  Innenraum  
  
 Das einschiffige Langhaus ist in fünf querrechteckige Joche gegliedert und mit einem leicht gebusten Kreuzrippengewölbe gedeckt. Die aus kräftigen Birnstäben gebildeten Gewölberippen und Gurtbögen ruhen auf dreiteiligen Wanddiensten mit schlichten Kelchkapitellen. Die Schlusssteine sind mit großen Blatt- und Blütenmotiven skulptiert. Ein hoher Triumphbogen öffnet sich im Osten zu dem stark eingezogenen Chor.

Innenraum Das einschiffige Langhaus ist in fünf querrechteckige Joche gegliedert und mit einem leicht gebusten Kreuzrippengewölbe gedeckt. Die aus kräftigen Birnstäben gebildeten Gewölberippen und Gurtbögen ruhen auf dreiteiligen Wanddiensten mit schlichten Kelchkapitellen. Die Schlusssteine sind mit großen Blatt- und Blütenmotiven skulptiert. Ein hoher Triumphbogen öffnet sich im Osten zu dem stark eingezogenen Chor.

Foto: Rudolf Höser

Text und Fotos: Rudolf Höser

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