ArchitekturArchitekturgeschichte
aus Jahrhunderten
Die ehemalige Stiftskirche Kyllburg und heutige katholische Pfarrkirche „Unserer Lieben Frau“ ist das bedeutendste Bauwerk der Stadt in der Eifel. Das unterstreicht auch ihr Standort auf dem höchsten Bergsporn der Umgebung, der von dem Fluss Kyll in einem großen Bogen umflossen wird.
28.09.2021
, 14:52 Uhr
Bereits im 9. Jahrhundert gab es eine Kirche in Kyllburg. Sie entstand vermutlich im Zusammenhang mit einer Schenkung mehrerer Ländereien an die Abtei Prüm. Die imposante Stiftskirche wurde in drei Bauperioden errichtet. 1276 ließ der Trierer Erzbischof Heinrich II. von Finstingen die heutige Kirche erbauen. Gleichzeitig gründete er ein Kollegiatstift und erteilte für den Bau der Kirche und der Stiftsgebäude ein Ablassprivileg. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts entstanden der Chor und die beiden sich daran anschließenden Gewölbejochen. Erst Ende des 14. Jahrhunderts wurde mit dem Bau des beeindruckenden Langschiffes und der Westfassade begonnen. Gebaut wurde mit einheimischem Sandstein. Im dritten und letzten Bauabschnitt zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstand der Stiftsdom.
Zu den wertvollsten Bestandteilen des Kirchenbaus gehören die in den Jahren 1533 bis 1534 erschaffenen Bleiglasfenster. Sie zeigen Glasgemälde im Stil der Renaissance. Hier werden die beiden Kyllburger Kanoniker und Stifter Jakob und Bernhard sowie biblische Szenen dargestellt. Bemerkenswert ist auch der Kreuzgang. Er gilt als einer der schönsten zwischen dem römischen Trier und dem Kloster Maria Laach.
Der Förderverein „Freunde der Kyllburger Stiftskirche e.V.“ will die Stiftskirche als kirchliche und kulturhistorische Stätte erhalten und sie im Außenbereich, im Kreuzgang und im Kapitelhaus in ihrem Wert sichern und für die Aufwertung und Verbesserung der Ausstattung beitragen. Seither hat der Förderverein Restaurierungsarbeiten, wie an der Rokoko-Kanzel, finanziell unterstützt.