Diskussion um brutales Schülerritual

Salmtal · Der EX-Rektor der Regionalen Schule Salmtal, Matthias Richter, tritt Äußerungen entgegen, das brutale Schülerritual „Stängeln“ habe es bereits vor Jahren gegeben. Jetzt ruft er zu Kooperation statt Beschuldigungen auf, um die Ursachen für die Gewaltausbrüche der Schüler zu ergründen.

 Matthias Richter bei der Abschiedsfeier in der Regionalen Schule Salmtal. Foto: privat

Matthias Richter bei der Abschiedsfeier in der Regionalen Schule Salmtal. Foto: privat

(red) „Stängeln“ ist eine Form der Körperverletzung, bei der ein Junge von Mitschülern an Armen und Beinen gepackt und mit gespreizten Beinen gegen einen Laternenmast gestoßen wird. Richter: „Mir ist nur ein Vorfall im Schuljahr 2008/2009 gemeldet worden.“

Die Schule habe nach Bekanntwerden der Misshandlung sofort reagiert. Richter stellt fest, dass keine Schule vor solchen Gewalttaten gefeit sei. Er ruft Eltern und Schulgemeinschaft dazu auf, sich zu fragen, woher diese Gewalt Einzelner oder einzelner Gruppen komme. Er sieht Fernsehen sowie gewaltverherrlichende Video- und Computerspiele als wichtige Auslöser.

Eltern und Schule seien gefordert. Richters Appell: „Nicht Schuldzuweisungen, sondern die gemeinsame Anstrengung und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus zeigen den richtigen Weg.“

Unterdessen hat die amtierende Schulleitung mit einem Elternbrief auf einen TV-Artikel reagiert. In dem Bericht hatten Eltern unter anderem bemängelt, nicht durch einen Brief über die Vorkommnisse informiert worden zu sein. Schulleiter Peter Riedel weist in dem Schreiben darauf hin, dass die Schule nach Bekanntwerden des „Stängelns“ sofort weitere Ausschreitungen unterbunden habe.

Sie habe die Hofaufsichten verdoppelt und in den Klassenstufen sieben bis zehn eindringlich über die Folgen der Körperverletzung aufgeklärt.

Die Polizei ermittle gegen einige Schüler, eine Vorverurteilung stehe der Schule nicht zu. Alle betroffenen Schüler und Eltern stünden mit der Schulleitung und der Schulsozialarbeiterin in Kontakt.

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