Drogenhändlerring zerschlagen: 37 Haftbefehle

Trier · Ermittler des Kommissariats „Organisierte Kriminalität“ brauchen einen langen Atem. Ein seit Mitte 2008 verfolgter Ermittlungskomplex konnte nun zu einem vorläufigen Abschluss gebracht werden.

 Die im Oktober 2008 sichergestellten Drogen.

Die im Oktober 2008 sichergestellten Drogen.

Foto: Polizei Trier

Drei Dealer sind bereits abgeurteilt. Weitere 34 Haftbefehle wurden im Laufe des Verfahrens vom Amtsgericht Trier erlassen und große Mengen an Drogen sowie Bargeld sichergestellt. Den Tatverdächtigen wird Einfuhrschmuggel und Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen vorgeworfen.

Einen ersten Erfolg erzielten die Fahnder im Oktober 2008, als der Kriminalpolizei Trier gleich mehrere Tatverdächtige ins Netz gingen. Ein aus Düren angereister Drogenlieferant wurde festgenommen, als er fünf Kilogramm Amphetamin in der Aachener Straße in Trier an einen Abnehmer überbringen wollte. Im Anschluss an die Festnahme wurden zahlreiche Wohnungen von Tatverdächtigen in Trier durchsucht und dabei weitere Betäubungsmittel und rund 28.000 Euro Drogengelder beschlagnahmt. Drei der Verdächtigen gingen in Untersuchungshaft und sind inzwischen zu empfindlichen Haftstrafen von dreieinhalb bis viereinhalb Jahren verurteilt worden.

Eine weitere, mit den Inhaftierten zusammen arbeitende, Gruppe ging den Beamten am 18. Januar 2009 ins Netz. Vier Männer im Alter zwischen 21 und 34 Jahren wurden in Trier bzw. im Raum Waldrach/Gusterath festgenommen. Den Haupttatverdächtigen nahmen die Beamten auf einem Parkplatz in Trier-Nord bei der Übergabe von Betäubungsmitteln fest. In der Wohnung des 34-jährigen Deutschen fanden die Beamten zwei scharfe Schusswaffen und Munition.

Im Rahmen der Polizeiaktion wurden wiederum zehn Kilogramm Amphetamin sichergestellt, die für den Handel bestimmt waren. Gegen alle Tatverdächtige erließ das Amtsgericht Trier auf Antrag der Staatsanwaltschaft auch in diesem Falle Haftbefehle.

Aus diesem Ermittlungserfolg ergaben sich weitere Verfahren, die im März 2009 erneut in zahlreichen Wohnungsdurchsuchungen in Trier, Konz, Gusterath und Bonn mündeten und für die Tatverdächtigen die Untersuchungshaft bedeuteten. Abermals konnten hohe, aus Drogenhandel erwirtschaftete, Geldbeträge und Vermögenswerte, darunter drei Pkw, beschlagnahmt werden.

Den Hauptbeschuldigten wird vorgeworfen, über knapp zwei Jahre regelmäßig, unter Bildung bandenmäßiger Strukturen, circa zweihundert Kilogramm Betäubungsmittel, vorwiegend Marihuana und Amphetamin, aus den Niederlanden in den Raum Trier eingeführt und damit Handel getrieben zu haben.

Den Umfang des zerschlagenen Drogennetzwerkes verdeutlicht die Zahl der Tatverdächtigen. Gegen 37 Beschuldigte hat das Amtsgericht Trier in diesem Ermittlungskomplex Haftbefehl erlassen. Die mutmaßlichen Hauptdrahtzieher des Drogenhandels sind arabischer Abstammung. Die ausschließlich männlichen Tatverdächtigen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren warten derzeit in der Untersuchungshaft auf ihren Gerichtsprozess.

Aufgrund kriminaltaktischer Erwägungen, vor allem aber, um die weiteren Ermittlungen und Maßnahmen nicht zu gefährden, verzichteten Polizei und Staatsanwaltschaft auf die zeitnahe Veröffentlichung der durchaus berichtenswerten „Zwischenergebnisse“.

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