Düster, marode, verlassen: So trist sind die Bahnhöfe in der Region

Region · Die Deutsche Bahn hat nicht nur ein Problem mit defekten Zügen in der Sommerhitze. Die Bahnhöfe der Region geben ein trauriges Bild ab. Der TV zeigt die Schandflecken und fragt bei der Bahn nach.

 Besonders trist: Der Haltepunkt in Konz-Karthaus. Foto: Hannah Schmitt

Besonders trist: Der Haltepunkt in Konz-Karthaus. Foto: Hannah Schmitt

Bildergalerie: Die Bahnhöfe im Einzeltest

(hsc/wie/dpa) Außer mit dem Hitze-Chaos in den Fernzügen kämpft die Deutsche Bahn AG mit einem Dreckproblem: Viele Bahnhöfe in der Region Trier präsentieren sich marode, düster oder verlassen. An den drei großen Strecken an Saar und Mosel sowie durch die Eifel reiht sich ein tristes Empfangsgebäude an das nächste. Graffiti und kaputte Fenster verdeckt durch Spanplatten gehören zum Bild wie verschmutzte Unterführungen.

„Es gibt viele Bahnhöfe in ganz schlechtem Zustand“, sagt Heiner Monheim, Professor für Raumplanung an der Universität Trier. „Früher waren die Bahnhöfe noch symbolische Orte mit einem repräsentativen Charakter.“ Inzwischen würden sie nicht mehr ernst genommen.

Besonders die Bahn, der viele Gebäude gehören, fühlt sich nicht mehr zuständig für deren Unterhalt. Gemacht wird nur noch das Nötigste. „Die Zeiten haben sich geändert. Die Bahn benötigt diese großen, überdimensionierten Empfangsgebäude nicht mehr“, heißt es bei der Bahn in Frankfurt. Viele der 53 Bahnhaltepunkte in der Region bieten den Reisenden nur Unterstände an den Gleisen, Karten- und Snackautomaten.

Sommer-Chaos: TV-Leser berichten über Bahnpannen

Unterdessen sorgt das Sommer-Chaos bei der Deutschen Bahn für weitere Aufregung. TV-Leser berichteten über unerträgliche Hitze in Zügen. Malte Blümke aus Trier war in Berlin auf einem Treffen der Stiftung Lesen mit Bahnchef Rüdiger Grube. Der habe noch auf die Leistungen des Unternehmens verwiesen. „Die Wirklichkeit sieht leider nicht so gut aus. Erst fuhr der Zug in Frankfurt 20 Minuten verspätet ab, dann stellte sich heraus, dass der Wagen, für den unsere Reservierung galt, gar nicht vorhanden war, ebenfalls nicht das Bahnbistro, schließlich fiel die Klimaanlage komplett aus“, schreibt Blümke.

Nicht wegen Hitze, sondern wegen schweren Unwetters in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen stoppte am Montag der ICE von Berlin nach Trier in Wolfsburg. TV-Leser Norbert Hinske aus Trier berichtet, dass der Zug bei der Abfahrt in Berlin bereits überfüllt war, einige Wagen hätten gefehlt. Daher hätten Reisende trotz Reservierung auf dem Boden sitzen müssen. Auch sei die Klimaanlage ausgefallen. Hinske kam mit einem Ersatzzug nach Köln, dort musste er mit einem Taxi nach Trier fahren und kam erst nachts an.

Weil der Zug gestern morgen nicht in Trier zur Verfügung stand, fiel die ICE-Verbindung nach Berlin aus. Über den Grund wurden die Reisenden aber nicht informiert.

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