Eifel trotzt der Flaute beim Wohnungsbau

Mainz · Die Zahl der Baugenehmigungen sinkt. Hält der Trend an, wird nach Meinung von Experten der Wohnraum knapper. Dagegen verzeichnete die Eifel 2007 rege Bautätigkeit mit landesweiten Spitzenwerten.

(win) Der Wegfall der Eigenheimzulage, höhere Mehrwertsteuer sowie steigende Energie- und Baustoffpreise haben die Zahl der Genehmigungen und Fertigstellungen im Wohnungsbau 2007 auf einen historischen Tiefst-Stand sinken lassen. Nur noch durchschnittlich zwei Baugenehmigungen pro 1000 Einwohner weist die neueste Wohnungsmarktbeobachtung der Landestreuhandstelle Rheinland-Pfalz aus. Die Einrichtung setzt im Auftrag des Landes die soziale Wohnraumförderung um. Auch in diesem Jahr ist die Nachfrage privater Bauherren nach Angaben des Präsidenten des Statistischen Landesamtes, Jörg Berres, in der Tendenz rückläufig.

Dem Trend entgegen steht die Eifel, die für 2007 die landesweit höchste sogenannte Baufertigstellungsdichte (Wohnungen je 1000 Einwohner) mit einem Wert von 6,46 im Kreis Vulkaneifel und 5,14 im Eifelkreis Bitburg-Prüm vermeldet. Der Vulkaneifelkreis konnte damit sogar die Zahl der Baufertigstellungen auf rund 500 mehr als verdoppeln, eingeschlossen sind Um- und Ausbauten. Bezogen auf die Einwohnerzahl liegen bei den Baugenehmigungen unter den Landkreisen Trier-Saarburg und Bitburg-Prüm auf relativ hohem Niveau; auch wenn es Einbrüche von bis zu 30 Prozent gab, behielten sie ihre Spitzenposition.

Dabei schlägt sich vor allem die Wirtschafts- und Anziehungskraft Luxemburgs in einer verstärkten Ansiedlung von Pendlern oder auch Staatsbürgern des Nachbarlandes nieder. Allein von 2001 bis 2005 hat sich die Zahl der Luxemburger in beiden Landkreisen auf jeweils rund 800 verdoppelt. In der Folge stiegen in den letzten Jahren allerdings auch Bauland- und Mietpreise in Grenznähe deutlich an, so im Kreis Trier-Saarburg von 2005 bis 2007 um durchschnittlich fast 30 Prozent. In ihrer landesweiten Wohnungsmarktbeobachtung verweist die Landestreuhandstelle allerdings auch auf Marktanalysen, die bei weiter rückläufigem Trend zum Bauen mit einem knapper werdenden Wohnraum rechnen. Zwar geht seit 2005 auch die Bevölkerungszahl landesweit um jeweils einige Tausend (0,1 bis 0,2 Prozent) zurück. Jedoch fällt der Schwund deutlich geringer aus als das Minus bei den Bauvorhaben. Mittelfristig wird daher wieder mit steigendem Bedarf an Wohnraum gerechnet.

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