Karl-Marx-Ausstellung Ein Leben in Trier, Berlin, Paris, London

Karl Marx konnte vor 200 Jahren aus dem Fenster seines Elternhauses in Trier die Mauern des Simeonstifts sehen, jenes Ortes, an dem nun ein meterhohes Konterfei von ihm prangt. Hier zeigt das Städtische Museum Simeonstift den biografischen Teil der Landesausstellung zum Jubiläum: „Karl Marx 1818-1883. Stationen eines Lebens“. Die Schau will vor allem einen Kontrapunkt setzen zu all den ideologischen Darstellungen des Philosophen und Revolutionärs, der entweder verherrlicht oder verteufelt, kaum aber einmal unvoreingenommen in seiner Zeit gesehen wurde.

 Karl Marx_Preview im Landesmuseum und im städtischen Museum Simeonstift sowie der Tufa mit einer Sonderausstellung.
Aussenansicht Museum Simeonstift    Foto: Friedemann Vetter

Karl Marx_Preview im Landesmuseum und im städtischen Museum Simeonstift sowie der Tufa mit einer Sonderausstellung. Aussenansicht Museum Simeonstift Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Karl Marx konnte vor 200 Jahren aus dem Fenster seines Elternhauses in Trier die Mauern des Simeonstifts sehen, jenes Ortes, an dem nun ein meterhohes Konterfei von ihm prangt. Hier zeigt das Städtische Museum Simeonstift den biografischen Teil der Landesausstellung zum Jubiläum: „Karl Marx 1818-1883. Stationen eines Lebens“. Die Schau will vor allem einen Kontrapunkt setzen zu all den ideologischen Darstellungen des Philosophen und Revolutionärs, der entweder verherrlicht oder verteufelt, kaum aber einmal unvoreingenommen in seiner Zeit gesehen wurde.

Aufklärung sei nötig, findet Dr. Elisabeth Dühr, Leiterin des Städtischen Museums Simeonstift. „Wir haben vor drei Jahren die Ausstellung gemacht ,Ikone Karl Marx‘ und festgestellt, dass die Leute überhaupt nichts über Karl Marx wissen. Gar nichts.“ Deshalb gelte es, erst mal Kenntnisse über das 19. Jahrhundert zu vermitteln, auf das der Denker sich als Journalist und Gesellschaftstheoretiker bezog, über Verarmung, Industrialisierung, Religionskritik, Emigration. Was lag da näher, als den Weg des Philosophen anhand der Lebensorte zu zeigen? – Trier, Bonn, Berlin, Köln, Paris, Brüssel, Manchester, London. Jeder Stadt ist ein eigener Raum gewidmet, jeder Ort war zu Marx’ Zeit gewaltigen sozialen und politischen Umwälzungen ausgesetzt. „Das Schicksal von Marx ist ja das Schicksal von Tausenden Linksintellektuellen in dieser Zeit“, so Dühr.

 Eine Marx-Skulptur von Honoré Daumier.

Eine Marx-Skulptur von Honoré Daumier.

Foto: TV/Anne Heucher
 Ein Porträt der Marx-Ehefrau Jenny von Westphalen

Ein Porträt der Marx-Ehefrau Jenny von Westphalen

Foto: Friedemann Vetter
 Der Eingangsbereich des Städtischen Museums Simeonstift.

Der Eingangsbereich des Städtischen Museums Simeonstift.

Foto: Friedemann Vetter

An den Wänden hängen Bilder aus der Zeit – aus bildender Kunst und Literatur. Die Begleittexte in Deutsch und Englisch sind kurz und plakativ gehalten – wer mehr erfahren möchte, kann in jedem Raum an einer Medienstation einzelne Aspekte vertiefen, Portraits abfragen, alte Briefe anschauen, sich Hintergründe erklären lassen, sogar Dokumentarfilme ansehen.  Dazu zeigt eine Tafel die Netzwerke auf, die für diesen Lebensabschnitt von Karl Marx wichtig waren, familiär wie intellektuell. Große Übersichten runden die Ausstellung ab, darunter eine interaktiv aufgearbeitete historische Armenkarte von Trier und ein Marx-Stammbaum.

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