Heimat und Genuss Einfach und günstig: Leckere Gerichte aus der Moselregion – Hannes-Mathes, der Kartoffel-Pfannkuchen mit Apfelmus

Ensch · Preiswert, gut, lecker: So lautet die einfache Formel für die traditionelle Moselküche. Gerichte, die früher täglich auf den Tisch kamen, geraten allerdings zunehmend in Vergessenheit. Heute stellen wir vor: Hannes-Mathes.

 Das Gericht Hannes-Mathes besteht aus übrig gebliebenen gekochten Kartoffeln, die in einer Pfanne mit Rapsöl knusprig angebraten werden. Hierzu reicht man selbst gemachtes Apfelmus.

Das Gericht Hannes-Mathes besteht aus übrig gebliebenen gekochten Kartoffeln, die in einer Pfanne mit Rapsöl knusprig angebraten werden. Hierzu reicht man selbst gemachtes Apfelmus.

Foto: Vanessa Brockmüller

Nach dem Krieg war die Moselregion wirtschaftlich schwach. Die meisten Menschen lebten von Land- und Weinwirtschaft. Die körperlich anstrengende Arbeit beschränkte sich auf Hof, Feld und Weinberg und diente vornehmlich dazu, sich selbst zu versorgen.

Auf den Tisch kam, was geerntet wurde und was das Vieh vom Hof hergab: Gerichte aus Kartoffeln, Gemüse, Obst, Eiern, Milch. Zutaten, die nicht direkt verbraucht wurden oder übrig blieben, wurden spätestens am darauffolgenden Tag verarbeitet.

Aus dieser Zeit stammt „Hannes-Mathes“, ein traditionelles Gericht aus dem Weinort Ensch. Es besteht aus übrig gebliebenen gekochten Kartoffeln, die in einer Pfanne mit Rapsöl knusprig angebraten werden. Die Bratkartoffeln werden mit salzigem Pfannkuchenteig übergossen und gekonnt einmal in der Pfanne gewendet. Hierzu reicht man selbst gemachtes Apfelmus. Zu damaliger Zeit löschte ein Pott Viez den Durst.

Johannes „Hannes“ und Mathias „Mathes“ waren geläufige Vornamen im katholischen Moselort Ensch. An jeder gedeckten Tafel nahm mindestens ein hungriger Johannes und ein doppelt so hungriger Mathias Platz. So kam es, dass man das wohlschmeckende, sättigende Gericht Hannes-Mathes nannte.

Rezept für vier Personen

8 mittelgroße Kartoffeln (pro Portion 2 Kartoffeln)

5 Eier

250 g Weizenmehl

0,5 Liter Milch

Rapsöl zum Anbraten

Salz nach Geschmack

8 Äpfel

Zubereitung Pfannkuchenteig

Eier und Milch mit einem Schneebesen schaumig schlagen. Das Mehl hinzufügen und gut unterschlagen. Die Kartoffeln in Scheiben schneiden und im heißen Rapsöl anbraten. Mit einem Schöpflöffel Pfannkuchenteig über die gebratenen Kartoffeln geben, so dass diese gut bedeckt sind. Den Hannes-Mathes in der Pfanne wenden, so dass er von beiden Seiten knusprig braun wird.

Zubereitung Apfelkompott

Äpfel schälen, in Spalten schneiden und mit etwas Wasser in einem Topf andünsten. Den Saft einer halben Zitrone hinzufügen und kurz aufkochen lassen. Die nun gedünsteten Äpfel mit einem Stampfer zerdrücken.

Weinempfehlung: Wein aus der sonnenverwöhnten Lage Enscher Mühlenberg. Zum salzigen Pfannkuchengericht und dem leicht säuerlichen Apfelkompott passt ein Rivaner Classic mit seinem feinfruchtigen Muskataroma ist er ein hervorragender Essensbegleiter.

Die Autorin Vanessa Brockmüller ist Mitarbeiterin bei der Regionalinitiative Faszination Mosel.

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