Eintracht Trier: Meha bricht den Bann – 3:1-Sieg in Bielefeld

Bielefeld · Ganz wichtiger Auswärtssieg für Eintracht Trier: Beim 3:1-Erfolg gegen Arminia Bielefeld II hat es die Mannschaft am Samstagnachmittag lange spannend gemacht. Alban Meha erlöste mit seinen Treffern kurz vor Schluss die mitgereisten Fans.

(bl) An dieses Tabellenbild könnte man sich gewöhnen. Dank des Siegs in Bielefeld ist Eintracht Trier vorerst auf Platz drei in der Fußball-Regionalliga West geklettert. Es war ein Sieg des Willens. Die Gäste kamen besser in die Partie auf der „Alm“. Sie begannen strukturierter als die sichtlich nervösen Gastgeber, die ihre beiden bisherigen Saison-Heimspiele verloren hatten. Eine gute Chance vergab Thomas Kraus, als er einen Heber über Torwart Stefan Ortega nicht platziert genug ansetzte (7.). Bei einem 25-Meter-Schuss von Alban Meha kam Ortega gerade noch an den Ball (15.).Nach der Anfangsviertelstunde schwamm sich die Arminia ein bisschen frei. Die Gastgeber wurden ballsicherer. Gleichzeitig ließ es Trier zu locker angehen. Trainer Roland Seitz forderte seine Spieler auf, kompakter zu stehen und im Mittelfeld konsequenter zu decken. Die Eintracht leistete sich Mitte der ersten Halbzeit zu viele leichte Ballverluste und gewann weniger Zweikämpfe als zu Beginn. Ein Glück für den SVE: Bielefelds mangelnde Durchschlagskraft nach vorne. Seitz: „Wir haben in dieser Phase zwei, drei Chancen durch die Mitte zugelassen. Wir konnten das so nicht stehen lassen.“ Nach einer guten halben Stunde hatte er genug gesehen: Für den glücklosen Tolgay Asma beorderte er Piero Saccone aufs Feld. Vertraut hatte der Coach zunächst jener Elf, die vor einer Woche deutlich mit 3:0 gegen Düsseldorf II gewonnen hatte. Auch die zuletzt wegen Adduktorenproblemen etwas angeschlagenen Thomas Drescher und Meha waren mit von der Partie. Turbulent wurde es in der Schlussphase der ersten Halbzeit vor lediglich 275 Zuschauern in der Schüco-Arena (darunter rund 70 mitgereiste Eintracht-Anhänger). Torge Hollmann traf nach einer Meha-Ecke per Kopf nur die Latte (39.), vier Minuten später bekam Arminia-Schlussmann Ortega den Ball nach einem Schuss von Nico Patschinski nur dank einer artistischen Einlage noch vor der Torlinie zu fassen. Ortega in nichts nach stand Eintracht-Keeper Andreas Lengsfeld, der sich bei einer von Olivier Mvondo unglücklich abgefälschten Flanke mächtig strecken musste, um ein Eigentor zu verhindern (45.).Zur zweiten Halbzeit wechselte Seitz zum zweiten Mal: Stürmer Lukas Mössner kam zu seinem Debüt, für ihn blieb Patschinski in der Kabine. Trier hatte erneut den besseren Beginn: Während Meha ein Geschenk der Arminia (Fehlpass im Mittelfeld) nicht zu nutzen wusste (er drosch den Ball weit über die Querlatte (50.)), bewies Saccone zwei Minuten später ein besseres Auge. Aus knapp 30 Metern nahm er nach Vorlage von Mössner Maß. Der Ball zischte links oben ins Netz, die 1:0-Führung für die Moselaner.Doch wie gewonnen, so zerronnen. Eine Minute später fing sich Trier ohne Not den Ausgleich ein. Bei einem Freistoß von Alon Abelski von der rechten Seite war der Ball lange unterwegs, dennoch durfte Carsten Rump aus vier Metern zum 1:1 köpfen.Beide Teams spielten fortan mit offenem Visier, wobei Trier stärker auf die erneute Führung drängte. Die Eintracht erarbeitete sich in einer spannenden, aber nicht hochklassigen Partie ein Chancenplus. Lange Zeit rannte das Team ohne Erfolg an – ehe Meha den Bann brach. In der 85. Minute zog er trocken ab – das 2:1. In der Nachspielzeit verwandelte er kaltschnäuzig einen Foulelfmeter zum 3:1-Endstand. Schiedsrichter Tobias Helwig hatte ein Foul von Torwart Ortega an Tim Eckstein gesehen. Seitz pustete nach dem Schlusspfiff kräftig durch. Zufrieden resümierte er: „Aufgrund der 90 Minuten haben wir hoch verdient gewonnen. In der zweiten Halbzeit haben wir auf ein Tor gespielt - bei hohen Temperaturen. Wir wollten den Sieg. Kompliment an die Jungs, dass wir den zweiten Erfolg nacheinander eingefahren haben.Statistik:Arminia Bielefeld II: Ortega – Appiah, Rump, Stöckner, Matys – Abelski, Ellguth (86. Santos), Demme, Rüter (77. Barton) – Marzullo (67. Versick), StudtruckerEintracht Trier: Lengsfeld – Cozza, Cinar, Hollmann, Drescher – Mvondo (80. Eckstein), Kohler, Asma (34. Saccone), Meha – Kraus, Patschinski (46. Mössner)Tore: 0:1 Saccone (52.), 1:1 Rump (53.), 1:2 Meha (85.), 1:3 Meha (FE, 90./+1)Schiedsrichter: Tobias Helwig (Hamburg)Zuschauer: 275

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