Pandemie Eltern ratlos: Schulen offen, aber eigentlich doch nicht

Ab Mittwoch wird die Präsenzpflicht in den Schulen aufgehoben. Eine Schulschließung sei das aber nicht, sagt die Landesregierung und fordert gleichzeitig die Schüler auf, zu Hause zu bleiben.

 Die Schulen sollen trotz Lockdowns offen bleiben, aber die Schüler sollen nach Möglichkeit zu Hause bleiben. Foto: dpa

Die Schulen sollen trotz Lockdowns offen bleiben, aber die Schüler sollen nach Möglichkeit zu Hause bleiben. Foto: dpa

Foto: dpa/Matthias Balk

Schulschließungen werde es keine geben, hatte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) vergangene Woche noch angekündigt. Auch eine Verlängerung der Weihnachtsferien sei nicht geplant. Schaut man sich nun aber die Regel an, die ab Mittwoch, wenn der bundesweite Lockdown in Kraft tritt, für die Schulen im Land an, dann bedeutet diese faktisch, dass die Schulen geschlossen bleiben werden. „In den Schulen wird die Präsenzpflicht vom 16. bis 18. Dezember 2020 aufgehoben. Dies bedeutet: Alle Schülerinnen und Schüler können zuhause bleiben. Fernunterricht muss in diesen drei Tagen nicht stattfinden“, heißt es seitens der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Eltern können also entscheiden, ob die Kinder zur Schule gehen.

Was aber in den Schulen in den letzten drei Tagen vor den Ferien mit den Kindern gemacht werden soll, ist unklar. Unterricht findet nicht statt. Auch wenn die Kinder zu Hause bleiben, werden sie nicht unterrichtet. Also doch: Schulschließung und Verlängerung der Weihnachtsferien. Auch Kitas bleiben geöffnet, aber die Kinder sollen am besten zu Hause betreut werden. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte am Sonntag, am Freitag hätten die Weihnachtsferien begonnen. Die meisten Klassenarbeiten und Klausuren seien geschrieben. Hinter den Schülern und Schülerinnen liege ein schwieriges Jahr. „Deswegen war mit sehr wichtig, dass wir die Schulen nicht einfach schließen.“

Und nach den Ferien? Ab 4. Januar soll die Schule wie geplant wieder starten. Aber ausschließlich im Fernunterricht. Und das für alle Schulen, auch für Grundschulen. Bislang wurde immer gesagt, dass das sogenannte Homeschooling erst ab der 7. Klasse stattfinden soll. Und offenbar zweifelt die Landesregierung selbst daran, dass es bereits ein funktionierendes Konzept für Fernunterricht gibt. Dreyer sagte, dass die Zeit bis zum 4. Januar von „Schulfamilie und Eltern“ genutzt werden könne, um sich „in dieser Zeit in einem strukturierten Prozess“ darauf vorzubereiten, dass nach dem regulären Ferienende Fernunterricht stattfinden wird. „Dies ist das mildere Mittel im Vergleich zur Schulschließung. Bildung ist ein hohes Gut!“, sagte die Ministerpräsidentin. Vom Fernunterricht ausgenommen seien diejenigen, die gerade schon für ihre Abiturprüfungen büffeln, die im Januar stattfinden.

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