Entlaufener Nandu erschossen: Besitzer hat Verständnis

Platten/Zeltingen-Rachtig · Die Polizei hat einen der Nandus, die am Freitag aus einem Gehege zwischen Platten und Zeltingen-Rachtig ausgebüxt waren, im Wald bei Zeltingen erschossen. Dies teilte Polizeisprecher Helmut Kaspar mit. Die flugunfähigen Vögel, die Emus ähnlich sehen und 1,70 Meter groß werden, waren am heutigen Donnerstag fortlaufend auf die vielbefahrene B 50 zwischen Platten und Zeltingen-Rachtig gelaufen.

(mai) Ständig sei mit einem Unfall zwischen Auto und Tier zu rechnen gewesen, hieß es im Polizeibericht. Nandus sind bis zu 60 Stundenkilometer schnell und schlagen beim Laufen Haken. Die scheuen Tiere sind deshalb nur sehr schwer zu fangen. Im Wald hatte ein Beamter die Möglichkeit, das Tier mit seiner Dienstwaffe zu erschießen. Dies war laut Polizei die einzige Möglichkeit, die Gefahr für Leib oder Leben der Verkehrsteilnehmer abzuwenden.

Neben der Polizei bedauert auch der Besitzer Alfred Kappes, dass das Tier erschossen werden musste. Dennoch zeigt er Verständnis. "Der Abschuss war gerechtfertigt. Sicherheit geht in einem solchen Fall vor", sagt er.

Kappes hat die beiden Nandus in den vergangenen sechs Jahren großgezogen. Aus dem Gehege seien sie am Freitag durch ein Loch im Zaun entwischt sagt er. Die Schuld an diesem Loch gibt er den Wildschweinen. Kappes: "Täglich muss ich Löcher im Zaun reparieren. Die Schweine heben den Zaun mit ihrer Schnauze hoch, auch Stacheldraht hilft da nichts." Auch Damwild sei ihm auf diese Weise schon entwischt.

Die Polizei bittet die Autofahrer derweil weiterhin um Vorsicht im Raum Platten, Wengerohr, Ürzig und Zeltingen, weil immer noch ein Nandu unterwegs ist.

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