Klima EU-Parlament beschließt Aus für Benziner- und Diesel-Autos - Anteil an E-Autos in der Region noch gering

Trier/Straßburg · Ab 2035 sollen keine Fahrzeuge mit Verbrenner-Motoren mehr gebaut werden. Das hat das EU-Parlament am Mittwoch beschlossen. Der ADAC kritisiert die Entscheidung. Der Anteil der E-Autos ist in der Region ist noch sehr gering.

 ARCHIV - 17.07.2012, Thüringen, Kölleda: Beim Automobilzulieferer MDC Power in Kölleda (Thüringen) montiert oine Mitarbeiterin Vierzylinder-Benzinmotoren. (zu dpa "Umfrage: Deutsche wollen Verbrenner behalten") Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 17.07.2012, Thüringen, Kölleda: Beim Automobilzulieferer MDC Power in Kölleda (Thüringen) montiert oine Mitarbeiterin Vierzylinder-Benzinmotoren. (zu dpa "Umfrage: Deutsche wollen Verbrenner behalten") Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Martin Schutt

Ab 2035 sollen EU-weit keine Autos mehr mit Verbrennermotoren verkauft werden. Das Europa-Parlament stimmte am Mittwoch in Straßburg mehrheitlich für das Aus für Benziner und Diesel in spätestens 13 Jahren. Demnach dürfen Hersteller ab Mitte des nächsten Jahrzehnts nur noch Autos und Transporter auf den Markt bringen, die keine klimaschädlichen Treibhausgase ausstoßen. Bevor eine solche Regelung in Kraft treten kann, muss das Parlament noch mit den EU-Staaten darüber verhandeln.  

Noch sind in Rheinland-Pfalz und in der Region überwiegend Verbrenner auf den Straßen unterwegs. So werden laut Kraftfahrtbundesamt rund von den 68.000 PKW im Eifelkreis Bitburg-Prüm gerade mal 1,8 Prozent rein elektrisch angetrieben. In Trier und Trier-Saarburg liegt der Anteil immerhin bei 2,5 Prozent bei insgesamt 156.000 in der Stadt und im Landkreis zugelassenen Autos. Allerdings zeigt der Trend bei den E-Autos – auch bedingt durch die seit Monaten steigenden Spritpreise – weiter nach oben. So hat sich die Zahl der elektrisch angetriebenen oder auch mit Hybrid-Motor ausgestatteten Fahrzeuge in Trier innerhalb eines Jahres verdoppelt. Anfang März waren in der Stadt rund 8000 E-Fahrzeuge zugelassen.

Kritik vom ADAC an der Entscheidung

Der ADAC bedauert die Entscheidung des EU-Parlaments. Allein mit der Elektromobilität werden sich im Verkehr die ambitionierten Klimaschutzziele nicht erreichen lassen, sagte ein Sprecher des ADAC Mittelrhein in Koblenz unserer Redaktion. Aus seiner Sicht wäre es notwendig gewesen, auch eine Perspektive für den klimaneutral betankten Verbrennungsmotor zu öffnen. Klimaneutrale Kraftstoffe werden synthetisch hergestellt und stoßen nur genau so viel CO2 aus, wie bei ihrer Herstellung verwendet wurde. Durch chemische Verfahren etwa kann aus Wasser der Wasserstoff abgespalten und zusammen mit CO2 zu Kraftstoff für Verbrennungsmotoren umgewandelt werden.  ADAC Technikpräsident Karsten Schulze sagte, der Rat der EU sei nun gefordert, „eine klare Haltung zugunsten von Technologieoffenheit und effizienter CO2-Reduktion zu ergreifen“.

Die rheinland-pfälzische Europa-Abgeordnete Jutta Paulus (Grüne) hingegen feiert den Beschluss des Parlaments: „Das lange überfällige Ende der ineffizienten ‚rollenden Heizungen’ wird nicht nur das Klima schützen, sondern auch die europäische Autoindustrie sattelfest für die Zukunft machen“, sagte sie am Abend unserer Redaktion.

Deutschland hat sich bereits zum Ausstiegsdatum 2035 bekannt. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte im Namen der Bundesregierung im März in Brüssel gesagt, man stehe hinter dem Ziel, bis 2035 mit Verbrennungsmotoren bei Autos und Transportern abzuschließen.

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