Felssturz wie in Bayern auch in der Region nicht ausgeschlossen

Trier/Stein an der Traun · Felsstürze wie am Montag in Oberbayern sind auch in der Region nicht ausgeschlossen. Vor allem die Schieferberge entlang der Mosel, die Seitentäler Richtung Eifel und Hunsrück sowie der Buntsandsteinfelsen in Trier stellten eine Gefahr dar, sagt ein Experte des Geologischen Landesamtes.

(wie) Die Bilder nach dem Felssturz im oberbayrischen Stein an der Traun, bei dem ein Vater und seine Tochter ums Leben gekommen sind, dürften bei dem Trierer Philipp Becker düstere Erinnerungen geweckt haben. Vor fünf Jahren stürzte hinter seinem Haus ein tonnenschwerer Felsen aus der Buntsandsteinwand ab und begrub zwei Garagen unter sich. Verletzt wurde dabei niemand. Doch die Angst vor weiteren Felsabstürzen ist bei den Anwohnern im Trierer Stadtteil Pallien seitdem alltäglich. Und das nicht unbegründet.

Laut Friedrich Häfner, Leitender Geologiedirektor beim Geologischen Landesamt, sind größere Felsstürze an der Buntsandsteinwand in Trier nicht ausgeschlossen. Immer wieder lösten sich dort Felsen, nicht selten fallen sie auf die parallel verlaufende Bundesstraße 53. Auch das Moseltal mit den Schieferbergen gehört laut Häfner zu den gefährdeten Gebieten in der Region.

Genau wie die von dort abzweigenden Seitentäler Richtung Eifel und Hunsrück. Häufig komme es nach langen Frostperioden, wenn das Eis in Felsspalten taue, zu Felsstürzen und Hangrutschen. „Am Ende des Winters ist die Gefahr am größten“, sagt der Geologe.

Zwar würden die als gefährlich eingestuften Hänge stichprobenartig kontrolliert, aber eine flächendeckende Überwachung sei nicht möglich, räumt Häfner ein. Dafür fehle das Personal. Nur Gefahrenstellen an viel befahrenen Straßen oder an Bahnlinien würden nach größeren Felsstürzen elektronisch überwacht. „Hangrutsche sind nicht vorhersehbar“, sagt Hans-Michael Bartnick vom Landesbetrieb Mobilität in Trier.

Rund 1,2 Millionen Euro hat der Betrieb in den vergangenen zwei Jahren allein in Trier, Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich investiert, um Hänge entlang von Straßen zu sichern. Auch die Bahn lässt sich Hangsicherungen Millionen kosten. Allein bei Konz werden derzeit für 2,5 Millionen Euro riesige Stahlnetze in einen Hang gespannt.

Im oberbayrischen Stein an der Traun laufen unterdessen die Ermittlungen nach den genauen Ursachen für den Felssturz weiter. Die Staatsanwaltschaft hat ein geologisches Gutachten in Auftrag gegeben.

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