Feuer zerstört Kinderheim

Schwerbach · Keine Verletzten, aber mehrere hunderttausend Euro Sachschaden: Das ist die Bilanz eines Brandes in einem Kinderheim in Schwerbach. Etwa 80 Feuerwehrleute aus den umliegenden Gemeinden im Einsatz, um das Großfeuer zu löschen, berichtet die Rhein-Zeitung.

Feuer zerstört Kinderheim
Foto: Rhein-Zeitung

Gegen 2.10 Uhr gestern Morgen hatte die Brandmeldeanlage bei der Rhaunener Wehr Alarm geschlagen. Gleichzeitig gingen Notrufe bei der Rettungsleitstelle in Bad Kreuznach ein. „Als wir am Einsatzort antrafen, fanden wir bereits einen Vollbrand vor“, sagte Mirko Gauer, Wehrleiter in der Verbandsgemeinde Rhaunen. Die vier Kinder und deren Betreuer der heilpädagogisch-therapeutischen Einrichtung sowie elf Bewohner des Hostels – ebenfalls in dem Haus untergebracht – hatten sich bereits ins Freie retten können. Das Deutsche Rote Kreuz betreute sie. Ein Kind sowie ein Ersthelfer der Feuerwehr mussten mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Zwar habe die Feuerwehr dieses Szenario in Übungen simuliert, dennoch sei es Glück gewesen, dass das Hostel nicht komplett ausgelastet war. Träger der Einrichtung ist der Verein für Ökologie, Gesundheit, Erziehung und Kultur (Ögek).

Während sich die Feuerwehr aus Büchenbeuren mit der Drehleiter ebenfalls auf den Weg machte, sorgten die Kräfte vor Ort für den „Nachbarschaftsschutz“. Zwei angrenzende Häuser waren von den Flammen bedroht. Trotz der enormen Hitzeentwicklung – angrenzende Bäume waren angesengt – konnte ein Übergreifen verhindert werden. „Lediglich ein leichter Wasserschaden, etwa zwei bis drei Liter, entstand“, so Gauer. Die Löscharbeiten selbst konnten erst nach dem Eintreffen der Drehleiter erfolgen. „Das war wie Hochleistungssport“, lobt Gauer seine Männer, die mit Atemschutzmasken in der Ruine unterwegs waren.

Im kohlrabenschwarzen Dachgebälk des alten Gebäudes sind noch Feuerwehrleute damit beschäftigt, Nachlöscharbeit zu leisten. „Das Feuer hat noch genügend Potenzial, um wieder auszubrechen“, erklärt Gauer. Aus diesem Grund wurde eine Brandwache eingerichtet – denn Glutnester könnten wieder aufflammen.

Die ehemals haushohe Scheune ist bis auf die Grundmauern abgebrannt – es raucht noch. Nach Angabe der Feuerwehr griff der Brand vermutlich von dort aus auf das Haus über.

Die Kinder des Heimes seien von der Verbandsgemeinde Rhaunen mit dem Notwendigsten versorgt worden, sagte Bürgermeister Wolfgang Becker. „Sie hatten nicht einmal mehr eine Zahnbürste.“ In der kommenden Woche stünden Besuche bei den Eltern an. Vielleicht würden diese nun vorgezogen.

Zwar hat die Kriminalpolizei das Gebäude bereits in Augenschein genommen, kann aber nach eigenen Angaben noch nichts Konkretes zur Ursache sagen. Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung lägen jedoch nicht vor.

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