FH-Präsident fordert Gebühren für Studenten

Die gebührenfreien Trierer Hochschulen müssen mit einem Bruchteil dessen auskommen, was den Hochschulen der umliegenden Bundesländer dank Studiengebühren zur Verfügung steht. Der Trie–rer FH-Präsident Jörg Wallmeier fürchtet um die Wettbewerbsfähigkeit. Stocke das Land den Etat nicht auf, müsse auch Rheinland-Pfalz Gebühren erheben, fordert er.

 **** eli@s-Archivfoto **** So voll war der große Hörsaal im Geozentrum der Universiät fast noch nie: Knapp 150 Studierende quetschten sich zum Auftakt der interdisziplinären Vorlesung "Afrika" in den Saal. Kürzung der Kurse, überfüllte Hörsäle - So könnte der Uni-Alltag bald überall aussehen. Foto: TV -Archiv/Sebastian Hille Manche Vorlesungen werden zu Massenveranstaltungen, die nur der im Sitzen erleben kann, der früh genug kommt und sich einen Platz sichert. Völlig überfüllte Lehrveranstaltungen prägen den Alltag an Universitäten. Foto: TV -Archiv/Sebastian Hille

**** eli@s-Archivfoto **** So voll war der große Hörsaal im Geozentrum der Universiät fast noch nie: Knapp 150 Studierende quetschten sich zum Auftakt der interdisziplinären Vorlesung "Afrika" in den Saal. Kürzung der Kurse, überfüllte Hörsäle - So könnte der Uni-Alltag bald überall aussehen. Foto: TV -Archiv/Sebastian Hille Manche Vorlesungen werden zu Massenveranstaltungen, die nur der im Sitzen erleben kann, der früh genug kommt und sich einen Platz sichert. Völlig überfüllte Lehrveranstaltungen prägen den Alltag an Universitäten. Foto: TV -Archiv/Sebastian Hille

Trier. (woc) Ohne Studiengebühren könne die Trierer Fachhochschule nicht mehr lange mit den Hochschulen der umliegenden Bundesländer konkurrieren, sagte FH-Präsident Jörg Wallmeier im Gespräch mit dem TV. Unter den alten Bundesländern erhebt seit dem laufenden Wintersemester lediglich Rheinland-Pfalz keine Studiengebühren. „In unseren Nachbar-Bundesländern erhalten Hochschulen pro Student und Jahr rund 1000 Euro Gebühren, die fast vollständig in die Etats dieser Hochschulen fließen“, erklärt Wallmeier. In Trier fehle dieses Geld, was starke Wettbewerbsnachteile für den FH-Standort Trier bedeute. Erste Konsequenzen seien bereits spürbar: An der FH Trier haben sich in diesem Jahr weit weniger neue Studenten ins erste Semester eingeschrieben als erwartet. Der mit Bund und Land vereinbarte Hochschulpakt konnte nicht erfüllt werden. Demnach sollte die FH Trier 65 Studienbeginner mehr als im Vergleichsjahr 2005 aufnehmen. Doch entgegen allen Erwartungen sank die Zahl der Erst-Einschreiber um 6,3 Prozent. Auch die rheinland-pfälzischen Fachhochschulen in Bingen und Koblenz erfüllten den Pakt nicht. „Offenbar haben sich viele Studenten für Hochschulen entschieden, die durch die Gebühren ein Vielfaches für Forschung, Lehre und Ausstattung zur Verfügung haben“, vermutet Wallmeier. „Die Studiengebühren werden für die erwartete bessere Qualität in Kauf genommen.“ Auch die Universität Trier hat laut deren Kanzler Klaus Hembach in diesem Jahr den vom Hochschulpakt geforderten Erstsemester-Zuwachs nicht erreicht, auch wenn die Gesamtzahl der Studenten leicht gestiegen ist. „In Ländern mit Studiengebühren sind die Hochschulen besser ausgestattet“, gibt Hembach zu, „es kann sein, dass die Erstsemester sich bei ihrer Entscheidung für eine Uni daran orientieren.“ Von Vorteil sei es daher nicht, dass die Uni Trier im Vergleich weniger Geld zur Verfügung habe, gibt sich Hembach diplomatisch. Trotzdem lehnt die Uni-Leitung weiterhin Studiengebühren ab. „Ich bin einer der wenigen Präsidenten, die gegen Studiengebühren sind“, hatte Uni-Präsident Peter Schwenkmezger noch kürzlich gegenüber dem TV betont. „Wir werden das Thema mit Bildungsministerin Doris Ahnen diskutieren“, kündigt Hembach an.

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