Flughafen Hahn: Land schafft neue Verkaufsflächen
Mainz · Das Land will den Flughafen Hahn mit einem dreistufigen Entwicklungskonzept voranbringen. Für mehr Umsätze sollen neue Freizeit-, Verkaufs- und Geschäftsflächen rund um den Flugbetrieb sorgen. Außerdem wird ein Fracht- und Logistikpark geplant. Die Passagier- und Frachtzahlen sollen ebenfalls ausgebaut werden.
(fcg) Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) hat am Dienstag in Mainz das mit Spannung erwartete "Zukunftskonzept" für den Hunsrück-Airport vorgestellt. Es basiert auf einer aktualisierten Studie der Fachhochschule Trier. Demzufolge gibt es zurzeit am und um den Hahn 11000 Arbeitsplätze. Das jährliche Steueraufkommen durch Einkommens-, Umsatz- oder Gewerbesteuern für Bund, Länder und Kommunen beziffert die FH-Studie auf 93,5 Millionen Euro jährlich.
Zahlen belegen, dass im "Non-Aviation-Bereich" (Verkaufsflächen) am Hahn im Vergleich zu anderen Flughäfen nur wenig Geld verdient wird. Im Hunsrück verbleiben den Betreibern nur 1,43 Euro pro Passagier, in Dresden dagegen 6,97 Euro und in München sogar 11 Euro. Hier sollen erheblich mehr Einnahmen generiert werden. Zu diesem Zweck ist im April die Entwicklungsgesellschaft Hahn (EGH) gegründet worden, an der neben dem Land und anderen kommunalen Gesellschaftern auch Private beteiligt sind, zum Beispiel der Trierer Projektentwickler Triwo AG. "Der Flugplatz ist zu bearbeiten wie eine Immobilie, riesige Brachflächen sind zu entwickeln", zeigt Triwo-Chef Peter Adrian auf. Zielkorridor seien zehn Jahre. Bis zum Jahresende solle ein Masterplan erarbeitet werden.
Erhebliches Entwicklungspotenzial sehen die Verantwortlichen im Aufbau eines Fracht- und Logistikparks, in dem Dienstleistungsfirmen sowie Gewerbe- und Industriebetriebe angesiedelt werden sollen.
Schließlich sollen auch die derzeit rückläufigen Passagierzahlen gesteigert werden. Minister Hering setzt dabei unter anderem auf Fluglinien in Mittel- und Osteuropa.
