Entscheidung ist gefallen Ford kündigt Zuschlag für Valencia an – Zukunft des Werkes in Saarlouis völlig unklar

Update · Ford wird nach 2025 kein E-Automobil in Saarlouis bauen. Die Zukunft des Werkes ist damit völlig offen. Der Betriebsrat zeigt sich in ersten Reaktionen auf die Entscheidung erschüttert. Die Entscheidung könne verheerende Folgen für die gesamte Region haben.

Die Saarlouiser Fordwerke.

Die Saarlouiser Fordwerke.

Foto: Rolf Ruppenthal

Die Ungewissheit bleibt - obwohl eine Entscheidung gefallen ist: Ford wird in Saarlouis keine E-Automobile bauen. Der Automobilkonzern „unternimmt den nächsten Schritt in seiner Transformation und wählt das Werk in Valencia als das am besten positionierte Werk für die Produktion von Fahrzeugen auf Basis einer Ford Elektro-Fahrzeugarchitektur der nächsten Generation aus“, schrieb Ford in eine Pressemittelung, die sie am Mittwochmittag in Umlauf brachte. „Wir haben uns verpflichtet, [...] ein dynamisches und nachhaltiges Geschäft in Europa aufzubauen. Dies erfordert Konzentration und harte Entscheidungen“, sagt Jim Farley, Präsident und CEO von Ford. Noch bis 2025 haben die 4600 Mitarbeiter eine Arbeitsplatzsicherung in Saarlouis. Dann läuft die Produktion des Ford Focus im Werk aus. Nach 55 Jahren wird damit kein Auto mehr in Saarlouis gebaut. Ford würde „Optionen für zukünftige Konzepte für diesen Standort evaluieren.“ Welche, lässt der Konzern offen. Alles scheint derzeit möglich – von der kompletten Abwicklung des Werkes, dem Verkauf an Mitbewerber, bis hin zur Teilefertigung. Ford-Europachef Stuart Rowley will, dass die Zukunft vor Ort jetzt „gemeinsam mit den Stakeholdern angegangen wird“. Also gemeinsam mit Politik, Belegschaft, Arbeitnehmervertretern. Fest steht aber nur: Ab 2026 will Ford in Europa jährlich 600 000 Elektrofahrzeuge verkaufen, keines davon wird aus Saarlouis kommen. Dort wird die Ungewissheit bleiben, was in Zukunft mit den Arbeitsplätzen passiert.