Fragen&Antworten Das kann der digitale Impfpass - Alle wichtigen Infos auf einen Blick

Trier · Der Nachweis einer vollständigen Corona-Impfung gewinnt an Bedeutung. Daher hier nochmal die wichtigsten Fragen und Antworten zum digitalen Impfpass.

  Der digitale Impfnachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier.

Der digitale Impfnachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier.

Foto: dpa/Stefan Puchner

Die Urlaubszeit steht vor der Tür. Für Übernachtungen in Hotels ist der Nachweis, dass man vollständig gegen Corona geimpft, negativ getestet oder genesen ist, notwendig. Auch für Flugreisen muss die Immunität vor Corona nachgewiesen werden. Ebenso verlangen auch einige Urlaubsländer eine Impfung gegen das Virus. Und weil viele Urlauber nicht ihren gelben, papiernen Impfpass mitschleppen wollen, ist die Nachfrage nach dem digitalen Impfpass, den es seit Montag gibt, groß.

Wo gibt es das Zertifikat mit QR-Code, der für die Erstellung des digitalen Impfpasses notwendig ist?

Derzeit gibt es den hauptsächlich in  Apotheken. In welchen Apotheken das in der Region möglich ist, kann man auf der Internetseite www.mein-apothekenmanager.de herausfinden.

Bekommen in den Apotheken auch diejenigen, die in Impfzentren geimpft wurden, ihr Impfzertifikat?

Ja. Jeder, der vollständig geimpft sei und noch keinen QR-Code habe, könne diesen in den Apotheken erhalten, stellt Petra Engel-Djabarian, Sprecherin des rheinland-pfälzischen Apothekerverbandes klar. „Die Leute sollen ruhig zu uns kommen.“ Zunächst hieß es, dass diejenigen, die in den 32 Impfzentren des Landes geimpft wurden, das Impfzertifikat nicht in Apotheken erhalten würden.

Landesgesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) kündigte an, dass die mehr als 700 000 Rheinland-Pfälzer, die hauptsächlich in einem Impfzentrum oder einer Senioreneinrichtung vollständig geimpft worden sind,  ihren Impfnachweis mit QR-Code automatisch per E-Mail und per Post zugesandt bekommen. Allerdings könne das aufgrund der großen Datenmengen, die beim Bund zur nachträglichen Erstellung des QR-Codes abgeglichen werden müssten, noch bis zu zwei Wochen dauern. Wer nicht so lange auf sein Zertifikat warten kann oder will, der kann auch in die Apotheke gehen. Es dauere maximal fünf Minuten, das Zertifikat zu erstellen, sagt Petra Engel-Djabarian.

Man habe in Rheinland-Pfalz die technische Umsetzung für die Erstellung der QR-Codes „sehr schnell und sehr verlässlich“ gemeistert, sagte Hoch. „Hauptgrund dafür ist, dass wir die Impfungen über unsere eigene Impfdokumentation betreuen und dokumentieren. Mit unserer Vorgehensweise haben wir alle wichtigen Daten von der Anmeldung bis zur Auswertung in einem System.“

Bekommt man das Impfzertifikat auch in Impfzentren?

Ja. Jeder, der in einem der 32 Impfzentren des Landes geimpft werde, erhalte spätestens Ende der  Woche beim Auschecken nach der Impfung einen Impfnachweis mit QR-Code, teilte Gesundheitsminister Hoch mit. „Anschließend müssen sie diesen lediglich mit der  Corona-Warn-App oder der CovPass-App einscannen und haben dann ihren digitalen Impfpass im Handy hinterlegt.“ Allerdings springen die Apps frühestens am 15. Tag nach der vollständigen Impfung an, auf Grün – das Signal für einen bestehenden Corona-Schutz.

Wo brauche ich derzeit den Impfpass?

Überall dort, wo eine Testpflicht besteht, von der vollständig Geimpfte befreit sind, muss nachgewiesen werden, dass man entweder negativ getestet, geimpft oder vor maximal sechs Monaten infiziert war. Das ist derzeit etwa bei Hotelübernachtungen oder beim Restaurant- oder Gaststättenbesuch der Fall. Oder wenn man ins Fitnessstudio geht. Also hauptsächlich bei Aktivitäten in Innenräumen, auch bei privaten Feiern. Dann muss der Gastgeber garantieren, dass alle Gäste die drei G (geimpft, genesen, getestet) erfüllen. Weil die derzeit noch immer geltende Kontaktbeschränkung von maximal fünf Personen aus bis zu fünf Haushalten in der Öffentlichkeit für Geimpfte nicht gilt, müssen sie damit rechnen, dass sie bei Kontrollen nach ihrem Impfnachweis gefragt werden. „Da, wo man einen Nachweis erbringen will oder muss, sollte man den Impfpass auch dabei haben  oder künftig die digitale Lösung“, sagte in der vergangenen Woche ein Sprecher der Stadt Trier. Gesundheitsminister Hoch verwies  auf die steigende Bedeutung des  digitalen Impfpasses. „Wir steuern auf einen sehr guten Sommer zu. Die Inzidenzzahlen sinken, die Impfzahlen steigen kontinuierlich an.“ Das  ermögliche auch mehr Freiheiten.

Speichern die Apps auch Bestätigungen über Genesung und negative Tests?

Ja. In der App CovPass soll das künftig möglich sein.  Die Corona-Warn-App kann negative Testergebnisse bereits speichern, aber nur wenn ein Testzentrum mit dem gleichen System arbeitet.

Wie wird der digitale Impfpass etwa in Restaurants kontrolliert?

Es reiche den entweder auf der App CovPass oder der Corona-Warn-App gespeicherten Impfnachweis vorzuzeigen, sagt der Präsident des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Gereon Haumann. Die Wirte müssten den QR-Code nicht eigens einscannen. Der Vorteil der Warn-App sei, dass mit ihr vielerorts automatisch die Kontakterfassung erfolge. Der gelbe Impfpass werde ebenfalls weiterhin anerkannt.

Geht von vollständig Geimpften keine Gefahr mehr aus hinsichtlich Corona?

Das Robert Koch-Institut (RKI) teilt dazu mit: „Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person trotz vollständiger Impfung PCR-positiv wird, ist niedrig, aber nicht Null.“ Es müsse davon ausgegangen werden, dass „einige Menschen nach Kontakt mit Sars-CoV-2 trotz Impfung (asymptomatisch) PCR-positiv werden und dabei auch infektiöse Viren ausscheiden“. Virologen gehen aber davon, dass selbst wenn sich ein Geimpfter infiziert, seine Viruslast deutlich geringer und er dadurch deutlich weniger ansteckend sei.

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