Trier Frauenprotest in Sichtweite des Trierer Bischofs

Trier · Knapp zwei Monate nach der Kundgebung gegen die geplanten XXL-Pfarreien gibt es am Mittwochabend zwischen dem Trierer Dom und dem Wohnhaus von Bischof Stephan Ackermann die nächste Protestaktion.

 Bei der Protestaktion gegen die Bistumsreform demonstrierten Ende Oktober 1500 Gäubige auf dem Domfreihof.

Bei der Protestaktion gegen die Bistumsreform demonstrierten Ende Oktober 1500 Gäubige auf dem Domfreihof.

Foto: TV/Rolf Seydewitz

Mitglieder der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) haben zu einer sogenannten Klage-Andacht vor die Liebfrauenkirche eingeladen. „Es ist endlich Zeit, die verkrusteten Machtstrukturen der Kirche zu verändern und die krichliche Sexualmoral zu reformieren“, sagt kfd-Diözesanvorsitzende Margot Klein. Der Katholischen Frauengemeinschaft gehören allein im Bistum Trier 28 000 Frauen an, bundesweit sind es 450 000. Hintergrund der am Mittwoch bundesweit um 18 Uhr stattfindenden Protestaktion sind die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten Missbrauchsstudie. Demnach sollen seit 1946 mindestens 1670 Kleriker 3677 Minderjährige missbraucht haben. Im Bistum Trier werden 148 Priester beschuldigt, sich an über 442 Kindern und Jugendlichen vergangen zu haben.

„Das Vertrauen in die Kirche ist durch den Missbrauchsskandal vielerorts erschüttert“, sagt kfd-Diözesanvorsitzende Margot Klein. Nun seien tiefgreifende Reformen unvermeidlich. So müssten die Bistümer etwa unabhängige Missbrauchsbeauftragte einsetzen. „Wir lassen uns nicht mehr länger vertrösten“, sagt Klein.

Eine Sprecherin des Trierer Bistums sagte unserer Zeitung, die kfd-Forderungen deckten sich teilweise mit der Selbstverpflichtung der Bischöfe, etwa die glaubwürdige Aufarbeitung und die Schaffung von unabhängigen Anlaufstellen für Betroffene.

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