Fußball: Eintracht Trier kassiert ganz bittere 0:2-Niederlage

Worms · Sollte es das etwa gewesen sein? Fußball-Regionalligist Eintracht Trier hat gestern Abend den Abstiegsgipfel bei Wormatia Worms völlig verdient mit 0:2 verloren. Ein Sieg wäre Pflicht gewesen, um Anschluss zu halten.

Fußball: Eintracht Trier kassiert ganz bittere 0:2-Niederlage
Foto: Manuel Kölker

(bl) Yannick Salem musste bereits nach 39 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz. In der ersten Halbzeit standen sich Not und Elend gegenüber. Beide Teams leisteten sich einige leichte Ballverluste. Es war ein schlechtes Spiel mit wenig Tempo.

Die Wormatia hatte dabei noch mehr vom Spiel, mehr Zug zum Tor. Vor dem Gehäuse von Ulli Schneider jedoch waren die Aktionen der Gastgeber zu ungenau oder zu umständlich. Bis zur 37. Minute, als die Rheinhessen die Schlafmützigkeit der Eintracht bestraften. Zouhair Bouadoud bediente im Trierer Strafraum Martin Gollasch, der mit einem Drehschuss aus zwölf Metern um Innenverteidiger Johannes Kühne herum das 1:0 markierte. Konsequente Deckungsarbeit der Eintracht-Abwehr sieht anders aus. „Da waren wir nicht entschlossen genug“, monierte Eintracht-Trainer Reinhold Breu.

Ein Schock für Trier. Die Nerven lagen blank. Zwei Minuten später musste Eintracht-Stürmer Yannick Salem mit Gelb-Rot vom Feld. Bei einem Freistoß hielt er zunächst den Abstand zum Wormser Schützen nicht ein, dann beschwerte er sich. Zwei Mal Gelb aus Sicht von Schiedsrichter Nikolaus Athanassiadis. Platzverweis.

Breu wird sich diese Unprofessionalität nicht gefallen lassen. Als Michael Dingels Salem zum Verlassen des Rasens bewegen wollte, schlug der Kongolese dem Rechtsverteidiger (im Affekt?) ins Gesicht. Diese Aktion wollte Breu aber nicht als bewusste Aktion werten: „Yannick hat Michael nicht geschlagen, er hat ihn nicht gesehen.“

Die Eintracht am Boden. Dem Team gelangen wenig Ballstafetten, Andreas Anicic in der Mittelfeldzentrale war kaum ins Spiel eingebunden. Torchancen: Mangelware. Ein 25-Meter-Schuss von Anicic (35.), ein Kopfball von Wilko Risser (26.). Mehr brachten die Gäste, die im Grunde zum Sieg verdammt waren, in den ersten 45 Minuten nicht zustande.

Kühne war nach auskurierter Oberschenkelzerrung wieder in die Startelf gerückt. Rechts im Mittelfeld ersetzte Nicolas Fernandes den gelbgesperrten Gustav Schulz.

Zur zweiten Halbzeit brachte Breu Sahr Senesie für Dingels. Wäre die Wormatia ein richtig starker Gegner gewesen, hätte sie in der 51. Minute das 2:0 gemacht. Doch Bouadoud wartete mit einem Abspiel auf den freistehenden Manuel Rasp zu lange. Abseits. Glück für Trier, das aber nur bis zur 69. Minute währte. Da erzielte der eingewechselte Camilo Dos Santos das 2:0. Sein Lupfer wurde noch leicht von Fabio Fuhs abgefälscht.

In der Schlussphase versuchte die Wormatia, die sich durch die Überzahl bietenden Räume zu nutzen. Die Eintracht blieb mit Ausnahme eines Freistoßes von Gilles Bettmer (79.) bis zum Schluss ungefährlich. Breu: „Für uns ist die Situation hochdramatisch. Wir brauchen mindestens zwölf Punkte aus den letzten sechs Spielen, um in der Klasse zu bleiben. Heute waren einige meiner Spieler doch sehr nervös.“

Statistik:

Wormatia Worms: Wolff – Stiller, Magin, Lang, Krettek (84. Klotz) – Gollasch, Schroeer, Gebhardt, Kassem Saad (74. Cuc) – Rasp, Bouadoud (61. Dos Santos)
Eintracht Trier: Schneider – Dingels (46. Senesie), Cinar, Kühne (80. Bachl-Staudinger), Fuhs – Fernandes, Bettmer, Anicic (70. Kempny), Wagner – Salem, Risser
Tore: 1:0 Gollasch (37.), 2:0 Dos Santos (69.)
Schiedsrichter: Nikolaus Athanassiadis
Zuschauer: 1282
Gelb-Rote Karte: Salem (39.)

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