Fußball: Herbert Fandel beendet Schiedsrichter-Karriere

Kyllburg · Der Eifeler Herbert Fandel beendet seine Schiedsrichter-Laufbahn. Künftig soll er als kooptiertes Mitglied im DFB-Schiedsrichter-Ausschuss mitarbeiten.

<br />(bl) Nach 20 Jahren im Profi-Fußball ist Schluss: Herbert Fandel aus Kyllburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) beendet seine Schiedsrichter-Karriere. Der 45 Jahre alte Unparteiische hat seine Entscheidung DFB-Präsident Theo Zwanziger, dem für die Unparteiischen zuständigen DFB-Vizepräsidenten Rainer Koch sowie Volker Roth, Vorsitzender des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses, mitgeteilt.

„Ich war 30 Jahre Schiedsrichter, davon 20 Jahre im Profifußball. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören. Ich beende eine für mich tolle und erfolgreiche Zeit. Selbstbestimmt und ohne jede negative Gedanken. Dies war so mein Ziel. Gleichzeitig freue ich mich, dass ich in Zukunft meine Erfahrung im DFB-Schiedsrichter-Ausschuss einbringen soll. Dies war der ausdrückliche Wunsch der DFB-Verantwortlichen, deren Vertrauen ich zu schätzen weiß. Ich möchte in der neuen Aufgabe einen Beitrag dazu leisten, dass die deutschen Schiedsrichter weiterhin eine qualifizierte Aus- und Fortbildung erhalten“, begründet Fandel seinen Entschluss.

Die Entscheidung, dass Fandel künftig im DFB-Schiedsrichter-Ausschuss mitarbeitet, soll das DFB-Präsidium in seiner Sitzung am kommenden Freitag treffen. Ein entsprechender Antrag ist vorbereitet.

DFB-Präsident Zwanziger zeigt sich vom Rücktritt Fandels überrascht: „Ich hätte mir gewünscht, ihn noch ein weiteres Jahr im deutschen Spitzenfußball als Schiedsrichter zu sehen. Seine Gründe kann ich jedoch gut nachvollziehen. Ich freue mich deshalb, dass er meiner Bitte, den DFB-Schiedsrichter-Ausschuss in seiner Arbeit zu unterstützen, sofort entsprochen hat. Ich bin überzeugt davon, dass dies eine richtige und wichtige Entscheidung ist, um das gute Standing und die überzeugenden Leistungen der deutschen Schiedsrichter auch in Zukunft zu garantieren. Als aktiver Unparteiischer war Herbert Fandel über viele Jahre hinaus ein Aushängeschild. Auf ihn war immer Verlass. Für sein vorbildliches Engagement und Auftreten bedanke ich mich.“

Herbert Fandel, der seit 1989 auf der DFB- und seit 1998 auf der Fifa-Schiedsrichter-Liste steht, leitete insgesamt 247 Bundesliga-Begegnungen, 26 A-Länder- und 56 Europapokal-Spiele. Unter anderem war er bei der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz, beim Confederations Cup 2005 in Deutschland und bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney im Einsatz.

Weitere internationale Höhepunkte waren die Leitung des Champions-League-Finals 2007 zwischen dem AC Mailand und FC Liverpool in Athen und des UEFA-Pokal-Endspiels 2006 zwischen dem FC Sevilla und FC Middlesbrough in Eindhoven. Vom DFB wurde er 2001, 2005, 2007 und 2008 zum „Schiedsrichter des Jahres“ gewählt.

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