Fußball-Regionalliga: Erster Trierer Heimsieg seit November 2009

Trier · Jubel im Moselstadion: Fußball-Regionalligist Eintracht Trier hat den ersten Saison-Heimsieg eingefahren. Beim 3:0-Erfolg am Samstagnachmittag gegen Fortuna Düsseldorf II spielten den Gastgebern zwei frühe Tore und ein Blitz-Platzverweis gegen Andreas Altenbeck in die Karten.

(bl) Zweite Minute, vierte Minute – durch einen Preußen-Doppelschlag geriet Eintracht Trier vor gut einer Woche in Münster rasch auf die Verliererstraße. Umgekehrte Vorzeichen dagegen am Samstag im Moselstadion. Zwei Treffer in der Anfangsphase brachten Trier im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf II früh in eine komfortable Situation.

In der fünften Minute erzielte Alban Meha per Foulelfmeter die Eintracht-Führung. Der Ball rauschte ins linke obere Eck – Torwart Maximilian Schulze-Niehues hatte keine Abwehrchance.

Schiedsrichter Pascal Müller hatte auf Strafstoß entschieden, nachdem Eintracht-Angreifer Thomas Kraus im Duell mit Andreas Altenbeck zu Fall gekommen war. Müller schickte den Fortuna-Verteidiger wegen Notbremse zusätzlich mit Roter Karte vom Platz.

Nur drei Minuten später gelang Trier das 2:0 – nach einem herrlichen Angriff. Olivier Mvondo brachte nach schönem Zusammenspiel mit Tolgay Asma den Ball von der rechten Seite scharf nach innen, in der Mitte stand Thomas Kraus als Abnehmer parat.

Eintracht-Trainer Roland Seitz hatte wie angekündigt seine Startelf umgebaut. Mvondo spielte erstmals von Beginn an im rechten Mittelfeld, Asma rückte an Stelle von Piero Saccone ins zentrale Mittelfeld. Beim 2:0 trug die Umstellung Früchte, überhaupt lief bei Trier über die rechte Seite viel mehr als in den vergangenen Partien. Der quirlige Mvondo avancierte zum besten Spieler auf dem Feld.

Gäste-Trainer Goran Vucic reagierte auf die Hinausstellung Altenbecks. Sebastian Michalsky ging zurück in die Verteidigung, Angreifer Fabian Gombarek orientierte sich mehr ins Mittelfeld.

Trier hatte die Partie in Überzahl im Griff. Die Eintracht war spielfreudig, aber vor dem gegnerischen Tor nicht gerade konsequent. In einer Phase Mitte der ersten Halbzeit agierte sie zum Missfallen von Seitz ein wenig zu spritsparend. Düsseldorf bekam mehr Luft zum Atmen, ohne jedoch gefährlich zu werden.

Alban Meha hatte bei zwei brandgefährlichen Freistößen das 3:0 auf dem Fuß. In der 19. Minute tauchte Schulze-Niehues reaktionsschnell ab und parierte, in der 39. Minute klatschte der Ball an den Pfosten.

In der zweiten Halbzeit bot sich den 1760 Zuschauern ein ähnliches Bild. Trier war eindeutig spielbestimmend, versäumte es aber lange Zeit, einen weiteren Treffer nachzulegen. In der 70. Minute verpassten Nico Patschinski und Thomas Kraus am Fünf-Meter-Raum das dritte Tor. Drei Minuten später faustete Schulze-Niehues den Ball nach einem neuerlichen Meha-Freistoß an den Körper von Stefan Kohler, von dort kullerte das Leder knapp am Pfosten vorbei. Erneut Kraus ballerte in guter Position über die Latte (76.).

Dafür traf einer im zweiten Durchgang, der nach dem geplatzten Wechsel zum 1. FC Nürnberg den Schalter umlegen und 100 Prozent für die Eintracht geben will: Der zwölf Minuten zuvor eingewechselte Tim Eckstein bewies bei einem Drehschuss aus gut 20 Minuten Auge – der Ball passte genau (84.). Das 3:0, die endgültige Entscheidung. Vorbei die lange Leidenszeit im Moselstadion. Der bis dato letzte Heimsieg in der Regionalliga datierte vom 7. November 2009 (2:1 gegen Waldhof Mannheim).

Stimmen zum Spiel:

Eintracht-Trainer Roland Seitz: „Wir haben den Grundstein zum Sieg in der Anfangsphase gelegt. Nach dem frühen 2:0 war es wichtig, die Ballkontrolle zu behalten. Wir haben nichts zugelassen. Sechs Punkte nach vier Spielen – das hört sich gut an. Zum Strafstoß: Wenn ein Foul vorlag, sind der Elfmeterpfiff und die Rote Karte nur folgerichtig. Das ist natürlich hart, aber regelkonform.“

Fortuna-Trainer Goran Vucic: „In den ersten zehn Minuten waren wir nicht auf dem Platz. Ob es nach dem Zweikampf zwischen Thomas Kraus und Andreas Altenbeck Elfmeter und eine Rote Karten geben musste, weiß ich nicht. Darüber will ich nicht diskutieren. In Unterzahl hat meiner jungen Mannschaft dann die Kraft gefehlt.“

Eintracht-Stürmer Thomas Kraus: „In der Situation, die zum Elfmeter führte, hat mich Andreas Altenbeck berührt. Es war ein kleiner Kontakt da. Ich freue mich über mein Tor, gleichzeitig ärgere ich mich, eine meiner weiteren Chancen nicht genutzt zu haben. So ein Spiel muss man 5:0 gewinnen.“

Spiel-Statistik:
Eintracht Trier: Lengsfeld – Cozza, Cinar, Hollmann, Drescher (78. Zittlau) – Mvondo, Kohler, Asma (57. Saccone), Meha – Kraus, Patschinski (72. Eckstein)
Fortuna Düsseldorf II: Schulze-Niehues – Leikauf, Binder, Altenbeck, Heise – Dauser, Michalsky, Abelski, Magos (87. Gerding) – Gombarek (63. Windmüller), Scherping (82. Ouro-Gnaou)
Tore: 1:0 Meha (5., FE), 2:0 Kraus (8.), 3:0 Eckstein (84.)
Schiedsrichter: Pascal Müller (Löchgau)
Zuschauer: 1760
Rote Karte: Altenbeck (4., Notbremse)

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