Fußball-Regionalliga: Trier gibt beim 1:3 gegen Schalke II trostloses Bild ab

Herne · Erneut hat Eintracht Trier Aufbauhilfe für einen bis dato zu Hause schwächelnden Gegner geleistet. Bei Schalke 04 II verlor die Mannschaft am Samstagnachmittag mit 1:3, sie erwies sich zum wiederholten Mal als zahnloser Tiger.

(bl) Dabei hatte Stürmer Yannick Salem schon nach 45 Sekunden die Führung auf dem Fuß. Sein Schuss nach Rechtsflanke von Andreas Anicic aus zentraler Position wurde noch zur Ecke abgefälscht. In dieser Szene fehlte Salem die nötige Portion Kaltschnäuzigkeit.

Um einiges besser machten es die Gastgeber – in Person ihres Top-Torjägers Christian Erwig. Nach einer Flanke von Andreas Wiegel (Schiedsrichter Jan-Eike Ehlers und sein Assistent sahen keine Abseitsposition) hatte er im Trierer Strafraum zu viele Freiheiten und keine Probleme, die Führung für Schalke zu erzielen (7.). Es war Erwigs achter Saisontreffer.

Zum wiederholten Mal musste Trier einem Rückstand hinterherlaufen. Kein einfaches Unterfangen. Schon gar nicht bei den schwierigen Platzverhältnissen, die bei nasskaltem Wetter in der Herner Mondpalast-Arena herrschten.

Trotz anderer Startelf bleibt Trier ungefährlich

Auf drei Positionen änderte Eintracht-Trainer Mario Basler seine Anfangself im Vergleich zum jüngsten Spiel in Kaiserslautern. Kenneth Kronholm kehrte nach Rot-Sperre ins Tor zurück, Anicic und Markus Anfang ersetzten die erkrankten Christopher Reinhard und Sahr Senesie. Damit einher ging eine andere taktische Ausrichtung: 4-4-2 statt 4-1-3-2.

Nach zwölf Minuten hätte es beinahe schon wieder im Trierer Tor geklingelt. Anfang konnte einen Kopfball des aufgerückten Innenverteidigers Ebewa-Yam Mimbala gerade noch vor der Linie für den geschlagenen Kronholm klären.

Erst nach 20 Minuten verlagerte die Eintracht das Spiel stärker in die Schalker Hälfte allerdings mehr schlecht als recht. Chancen ergaben sich so gut wie keine. Einzig Gustav Schulz zog mal ab (26.), der Ball landete aber direkt in den Armen von Schalke-Torwart Lars Unnerstall. Das war’s in den ersten 45 Minuten.

Der Wille war den Spielern nicht abzusprechen, aber Trier blieb nach vorne ungefährlich. Weil Pässe nicht ankamen, weil es zu viele Missverständnisse gab, und weil die Stürmer Salem und Tim Eckstein meist dem Geschehen hinterherliefen.

Zur zweiten Halbzeit brachte Basler Wilko Risser für Eckstein. Wie zu Beginn der Partie setzte Trier das erste Ausrufezeichen. Josef Cinar schaffte es, per Kopf aus wenigen Metern das leere Tor zu verfehlen (47.). Und doch kam die Eintracht zum Ausgleich - drei Minuten später. Anicic schickte Schulz steil, dessen Hereingabe verwertete Salem zum 1:1 (50.).

Das Spiel gewann an Fahrt, die Eintracht wollte sich mit einem Punkt nicht zufrieden geben. Am Ende fuhren sie dennoch mit leeren Händen nach Hause. In eine Trierer Drangphase nutzten die Gastgeber einen Konter eiskalt zum 2:1 – Erwig traf erneut (65.). Schützenhilfe leisteten Kronholm, der sich entschied, im Tor zu bleiben, und Kevin Lacroix, der zu weit weg vom Geschehen war. Glück hatte Trier, als ein Kopfball von Massih Wassey am Pfosten landete (71.). Die Entscheidung fiel drei Minuten vor Schluss, als der kurz zuvor eingewechselte Jeffrey Tumanan einen weiteren Konter zum 3:1 abschloss (87.).

Michael Dingels sah seine fünfte gelbe Karte – er fehlt im letzten Spiel des Jahres am nächsten Sonntag gegen Saarbrücken. „Wir sind leider einfach zu gute Gäste, wir haben zu zahm gespielt“, sagte Basler, dem vor allem zwei Dinge sauer aufstießen: „Vor dem 0:1 spielen wir auf Abseits, obwohl das keine Vorgabe ist. Wir können keine Abseitsfalle stellen. Und vor dem 1:2 lassen wir uns auskontern. Das geht nicht. Wir stellen uns zu dumm an. Das muss klar angesprochen werden.“

In dieser Saison wurde schon viel gesprochen. Auch deshalb kommt Kronholm zum Fazit: „Ich weiß nicht, wie wir die Fehler abstellen sollen. Ich könnte kotzen.“

Statistik:

Schalke 04 II: Unnerstall – Pachan, Mimbala, Latza, Kilian – Wiegel (85. Tumanan), Kühn, Lapaczinski, Trisic – Erwig (90./+2 Turhan), Wassey (74. Melchner)
Eintracht Trier: Kronholm – Dingels, Cinar, Lacroix, Wagner – Anicic, Anfang (74. Ay), Bachl-Staudinger (81. Bauer), Schulz – Salem, Eckstein (46. Risser)
Tor: 1:0 Erwig (7.), 1:1 Salem (50.), 2:1 Erwig (65.), 3:1 Tumanan (87.)
Schiedsrichter: Jan-Eike Ehlers
Zuschauer: 220

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