Fußball: Trier fehlt bei 1:3-Niederlage in Münster die nötige Einstellung

Münster · Und schon wieder war Münster für Eintracht Trier keine Reise wert. Der SVE offenbarte bei der 1:3-Niederlage am Freitagabend eklatante Lücken in der Defensive.

(bl) Liegt es an der Münsteraner Luft? An der Atmosphäre? Am Gegner? Im dritten Gastspiel nacheinander im Preußenstadion weilte die Eintracht in der Anfangsphase im Tiefschlaf. Es drohte ein Debakel wie in der Vorsaison, als Trier 0:4 verlor. Damals wie gestern: die Preußen-Führung nach zwei Minuten. Patrick Huckle führte eine Ecke kurz aus, Linksaußen Mehmet Kara flankte, der aufgerückte Innenverteidiger Clement Halet kam vor Michael Dingels an den Ball und köpfte ein. Triers Abwehr war auch in den Folgeminuten ein Hühnerhaufen. Fünfte Minute: Babacar N’Diaye tauchte alleine vor Eintracht-Torwart Andreas Lengsfeld auf - das 2:0.„Wenn man nach wenigen Minuten bei einer Mannschaft, in der es unter der Woche gerappelt hat, mit 0:2 hinten liegt, braucht man eigentlich nicht mehr weiterspielen. Heute war die Leistung von vielen nicht so, wie ich mir das gewünscht habe“, sagte Eintracht-Trainer Roland Seitz nach der Partie.Den mitgereisten Trierer Anhängern musste angst und bange werden. Die Lücken in der Viererkette sowie zwischen Abwehr und defensivem Mittelfeld waren erschreckend groß. Ein Grund: Die Umstellungen. Für den verletzten Torge Hollmann spielte Dingels in der Innenverteidigung neben Kapitän Josef Cinar. Aber auch Dingels ging angeschlagen in die Partie – er hatte sich im Abschlusstraining in Münster einen Teilanriss des Innenbands zugezogen. Rechts hinten gab Neuzugang Cataldo Cozza sein Debüt. Die Eintracht musste sich erst sortieren, was später nur teilweise gelang. Zudem reagierte Eintracht-Trainer Roland Seitz: Max Bach-Staudinger kam nach 26 Minuten für Pierro Saccone. Im Mittelfeldzentrum sollten die Räume enger gemacht werden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste wieder im Spiel. Nico Patschinski hatte in der 15. Minute den Anschlusstreffer erzielt – auch er durfte sich vor dem Tor über reichlich Platz freuen. So wie Daniel Chitsulo, der kurz vor der Pause nur noch Keeper Lengsfeld vor sich hatte. Preußens Stürmer zirkelte den Ball aber nur ans Außennetz. Tief durchatmen bei der Eintracht, die im ersten Durchgang durch Alban Meha (Freistoß, 36) ebenfalls noch eine gute Chance hatte.Kurz nach der Pause hatten die meisten der knapp 2700 Zuschauer bereits den Torschrei auf den Lippen. Doch bei einem fulminanten Volleyschuss von Massimo Ornatelli bekam Lengsfeld noch eine Hand an den Ball – Ecke. Triers Defensive hatte weiter Schwerstarbeit zu verrichten. Die Entscheidung fiel nach einer guten Stunde. Diesmal traf Ornatelli, nachdem er sich erneut keiner wirklichen Deckung zu erwehren hatte (3:1, 62.). Triers zweite Saison-Niederlage war besiegelt. Seitz: „Uns hat die Grundeinstellung und Aggressivität gefehlt.“Statistik:Preußen Münster: Lenz – Westermann, Kirsch, Halet, Huckle – Ornatelli (72. Lorenz), Kühne, Beaulieu (76. Glöden), Kara (83. Duah) – Chitsulo, N'Diaye Eintracht Trier: Lengsfeld – Cozza, Dingels (63. Mvondo), Cinar, Drescher – Asma, Kohler, Saccone (26. Bachl-Staudinger), Meha – Kraus, Patschinski (73. Eckstein) Tore: 1:0 Halet (2.), 2:0 N'Diaye (5.), 2:1 Patschinski (15.), 3:1 Ornatelli (62.)Schiedsrichter: TrautmannZuschauer: 2679

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