Gähnende Leere auf dem Flughafen Hahn

Hahn · So leer hat man das Terminal-Gebäude am Flughafen Frankfurt-Hahn schon lange nicht mehr gesehen. Nur wenige Fluggäste verirrten sich am Freitag auf den Hahn. Die meisten haben sich im Internet oder durchs Radio schlau gemacht und sind gar nicht erst in den Hunsrück gereist.

Einige haben noch spekuliert, dass die Deutsche Flugsicherung den Luftraum über dem Hunsrück-Airport am Freitag ab 14 Uhr wieder freigibt. Doch das Gegenteil war der Fall. So reisten einige Fluggäste an und mussten unverrichteter Dinge wieder heimfahren.

Die Schlange am Ryanair-Schalter war im Vergleich zum Donnerstag recht kurz. Das Umbuchen und Stornieren haben viele Reisende bereits im Internet erledigt. Die Souvenirgeschäfte schlossen mittags, die Restaurants und Imbiss-Stationen nutzten die Zeit zum Reinemachen. „Um 11 Uhr kam die Durchsage, dass heute kein Flug mehr stattfindet. Es ist es sehr ruhig“, sagte Katrin Junker im Flyer One, dem Restaurant an der Besucherterrasse des Flughafen Hahn.

Von dort aus hat man einen guten Blick aufs Vorfeld, wo die Boeing 737 der Ryanair-Flotte parkten – die Triebwerke mit Plastikplanen eingepackt. Ryanair-Pilot Johann Sveinsson hat unfreiwillig einen freien Tag. Der Isländer wohnt seit eineinhalb Jahren in Traben-Trarbach und nutzt die Zeit für einen Familienausflug. Auf den Vulkanausbruch in seiner Heimat angesprochen, meint er: „1821 ist der Vulkan schon einmal ausgebrochen. Damals dauerte es zwei Jahre, bis er zur Ruhe kam.“

Ihren Humor verloren hat auch Margareta Fiedler aus Frankfurt nicht. „Wir warten eben. Eigentlich wollten wir für eine Woche nach Sardinien. Jetzt müssen wir schauen, ob unser Quartier umgebucht werden kann, dann können wir uns um neue Flüge kümmern. Ist halt nicht zu ändern. Aber wir haben Spaß.“ Verspekuliert haben sich Froncis Kerschenmeyer und Martin Bohler aus Luxemburg. Zusammen mit ihren Ehefrauen wollen sie den Flug nach Tampere/Finnland nehmen. Nun mussten sie stattdessen Schlange stehen, um umzubuchen. Die umliegenden Hotels sind unterdessen bis unters Dach belegt. „Unsere Warteliste wird immer länger“, sagt Maike Müller im B&B-Hotel am Terminal. Thomas Torkler

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