Gewaltverbrechen Gericht verhandelt Mord an Frau aus Trier

Trier · Ein 32-Jähriger sitzt ab heute im Trierer Landgericht wegen Mordes auf der Anklagebank. Er soll für eine weitere brutale Tat verantwortlich sein.

Gericht verhandelt Mord an Frau aus Trier
Foto: Nils Straßel

Ein halbes Jahr nach dem gewaltsamen Tod einer 63-jährigen Frau aus Trier muss sich der mutmaßliche Täter ab dem heutigen Donnerstag wegen Mordes vor dem Trierer Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft sieht es als erwiesen an, dass der 32-jährige Angeklagte die Frau nach einem gemeinsamen  Zechgelage im Januar erst bewusstlos geschlagen und dann ausgeraubt hat.

Die im Stadtteil Euren lebende Frau hatte sich am Abend des Verbrechens bis gegen 20 Uhr im Bereich der Trierer Treveris-Passage aufgehalten und mit Bekannten aus dem Obdachlosenmilieu Alkohol getrunken. Auf dem Heimweg traf sie laut Staatsanwaltschaft dann auf der anderen Moselseite in der Nähe der Römerbrücke auf den Mann aus Eritrea. Die beiden sollen dann in der Nähe der Obdachlosenunterkunft Benedikt-Labre-Haus Alkohol getrunken haben, bis der 32-Jährige nach einiger Zeit den Entschluss gefasst habe, die Frau auszurauben.

Nach den Ermittlungen schlug er mit einem unbekannten Gegenstand auf den Kopf der 63-jährigen Frau ein. Das Opfer blieb mit schweren Kopfverletzungen bewusstlos liegen, erlag später in der Nacht den schweren Schädelverletzungen und Unterkühlung. Der mutmaßliche Mörder soll noch die Taschen der Frau und den fast leeren Geldbeutel durchsucht und dann das Weite gesucht haben.

Die Ermittler kamen dem zu diesem Zeitpunkt erst seit einem knappen Jahr  in Trier lebenden Verdächtigen durch einen am Tatort gesicherten genetischen Fingerabdruck auf die Spur. Der im März 2015 als Flüchtling nach Deutschland eingereiste und zunächst im Rhein-Hunsrück-Kreis lebende Mann ist bereits wegen Körperverletzungsdelikten, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Hausfriedensbruchs und Diebstahls vorbestraft. Der Grund, warum die DNA des Mannes in der polizeilichen Datenbank gespeichert ist.

Er wurde eine Woche nach dem Gewaltverbrechen festgenommen, sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Der Afrikaner soll auch für einen versuchten  Raubüberfall im Trierer Palastgarten Ende November vergangenen Jahres verantwortlich sein. In den frühen Morgenstunden soll der 32-Jährige einer Frau aufgelauert haben, die auf dem Weg zur Arbeit war. Der Versuch, der Frau die Handtasche zu rauben, war an der heftigen Gegenwehr des Opfers gescheitert.

Die 57-jährige Frau wurde durch mehrere Tritte auf den Kopf und ins Gesicht verletzt. Sie erlitt unter anderem eine Verletzung am Auge sowie Prellungen und eine Schnittverletzung im Gesicht. Wegen dieses Überfalls hat die Staatsanwaltschaft den Tatverdächtigen wegen versuchten schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt.

 Das Trierer Landgericht hat für den heute Vormittag beginnenden Mordprozess zunächst sieben Verhandlungstage anberaumt. Bleibt es dabei, fällt Ende August das Urteil.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort