Germersheim: Junge Frau von Zug acht Kilometer mitgeschleppt

Mehrere Schutzengel hatte eine 35- jährige Studentin aus Germersheim (RLP) am Donnerstag (08.05.03) bei einer abenteuerlichen Zugfahrt. Ihre Hilfsbereitschaft wurde ihr fast zum Verhängnis. Als sie am Bahnhof in Germersheim aus dem Zug ausstieg, sah sie, wie eine ältere Dame den Zug nach Speyer noch erreichen wollte, an dem sich bereits die Türen schlossen. Die junge Frau reagierte sofort und streckte ihren linken Arm in die Tür der Pendolino- Einheit, um die automatische Türschließung zu verzögern. Jedoch ohne Erfolg, die Tür schloss sich, der weiche Gummiwulst umschloss ihren Unterarm, so dass sie sich nicht selbst befreien konnte. Der Zug fuhr ab und beschleunigte auf 120 km/h, ohne dass der Lokführer das Drama, das sich außerhalb seines Zuges abspielte, überhaupt bemerkte!

Erst der Lokführer eines im Nachbargleis stehenden Zuges bemerkte die Frau und informierte die Betriebsleitung der DB AG über Funk. Glücklicherweise hatte die junge Frau Halt auf den unter dem Zug verlaufenden Verbindungskabeln gefunden. Nur so ist es zu erklären, dass sie die ca. acht Kilometer bei Tempo 120 außerhalb des Zuges annähernd unverletzt überstand.

Nachdem den Lokführer die Information der Leitstelle erreichte, hielt er seinen Zug auf freier Strecke in Speyer- Berghausen an und die junge Frau konnte befreit werden. Ein Autofahrer, der das Ganze beobachtete, brachte die Frau ins Krankenhaus nach Germersheim, wo lediglich Hautabschürfungen und ein Schock attestiert wurden.

Wie es zu den Beinahe- Unglück kommen konnte, wird derzeit durch den Bundesgrenzschutz und das Eisenbahnbundesamt ermittelt.

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