Gerolstein: 2008 geht es der Stadt finanziell wieder gut

Bei einer Gegenstimme hat der Gerolsteiner Stadtrat den Haushalt 2008 beschlossen. Er weist bei Investitionen von rund 2,1 Millionen Euro einen Jahresüberschuss von 1,4 Millionen Euro aus.

Diese positive Entwicklung resultiert vor allem aus der wieder auf 4,3 Millionen Euro (2007: 1,07 Millionen Euro) anwachsenden Gewerbesteuer, den erstmals gezahlten Schlüsselzuweisungen A des Landes (415.000 Euro) sowie knapp 260.000 Euro weniger Belastung durch die Kreisumlage (insgesamt 1,7 Millionen Euro). Die VG-Umlage steigt um 80.000 auf rund zwei Millionen Euro. Wesentlich stärker ins Gewicht fallen die Schulden in Höhe von 7,8 Millionen Euro (2007: 8,2 Millionen Euro). So gibt die Stadt 2008 für Zins und Tilgung gut eine Million Euro aus. „Das sind pro Tag 2800 Euro“, rechnete Schwartz vor.Bei den Investitionen steht die seit Jahren geplante Leichenhalle für den Waldfriedhof (400.000 Euro) an erster Stelle, zudem zu nennen sind Gehwege und Lampen in der Sarresdorfer Straße (445.000 Euro; davon 55.000 Stadtanteil nach Abzug des Landeszuschusses und der Bürger-Beiträge), die Sanierung des Schauerbach-Stausees (246.000 Euro), der Bau von Gehwegen entlang der K.33 und der K.48 in Roth (162.000; 19.000 Euro), der Neubau der Radwegebrücke über die Kyll (155.000 Euro; 62.000 Euro), der Ausbau der Mühlenstraße (272.000 Euro; 33.000 Euro) sowie die Erneuerung des Gehwegs entlang der Rader- und Waldstraße, die 2008 und 2009 mit je 150.000 Euro zu Buche schlägt (Stadtanteil je 18.000 Euro).Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) sagte mit Verweis auf den ersten doppischen Haushalt der Stadt: „Diese neue Ära lässt sich gut an.“ Er prognostizierte aber auch, dass die Etats von 2009 bis 2011 unausgeglichen sein werden. Sein Appell: „Wir müssen weiterhin sparen und unseren geringen Spielraum kreativ nutzen.“ In die gleiche Kerbe schlugen CDU-Sprecherin Monika Neumann („2008 können wir ohne Neuverschuldung für einige wenige Projekte zuversichtlich planen.“), SPD-Sprecher Herbert Lames („Unser Ziel muss es sein, mit geringen Finanzmitteln viel zu erreichen und unsere Verschuldung abzubauen.“) sowie Hans-Joachim Stief von der WG Möller („Wir haben in den vergangenen Jahren drei Millionen Euro Rücklagen verbraucht und leben nun von der Hand in den Mund.“)Dem Grünen Horst Lodde war das zu viel: „Jedes Jahr die gleichen Reden, doch getan wird nichts. Wir sollten mehr an unsere Kinder denken und die einmalige gute Situation nutzen, um wesentlich stärker Schulden abzubauen.“ Sagte es, fand kein Gehör, und lehnte daher den Etat ab.

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