Kommunalpolitik Historischer Moment: 200 Gäste bei Auftaktsitzung des VG-Rats Gerolstein

Jünkerath · 200 Gäste erleben mit der Auftaktsitzung des VG-Rats in Jünkerath die Geburtsstunde der neuen Verbandsgemeinde Gerolstein mit. Vorgänger Pauly vereidigt Bürgermeister Böffgen.

 Volles Haus bei der ersten Sitzung des neuen Verbandsgemeinderats Gerolstein im Atrium der Realschule plus in Jünkerath.

Volles Haus bei der ersten Sitzung des neuen Verbandsgemeinderats Gerolstein im Atrium der Realschule plus in Jünkerath.

Foto: Frank Auffenberg

Historische Sitzung im Atrium der Graf-Salentin-Schule in Jünkerath: Vor der Rekordkulisse von rund 200 Besuchern hat sich der neue, 40-köpfige Rat der neuen Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein am Dienstagabend konstituiert.

Sitzungsleiter Matthias Pauly gab dem neuen Rat, deren Mitglieder er per Handschlag verpflichtet hatte, angesichts des bedeutenden Ereignisses – eine neue VG wurde aus der Taufe gehoben – einen Appell mit den Weg: „Wenn Wind aufzieht, gibt es Menschen, die Windmühlen bauen und solche, die Mauern bauen. Bauen Sie Windmühlen auf!“ Ähnlich äußerte sich später auch Landrat Heinz-Peter Thiel, der dem Gremium und der neuen VG einen guten Start wünschte.

Um 18.17 Uhr der wichtigste Moment des Abends: Pauly ernannte und vereidigte Hans Peter Böffgen, den neuen Bürgermeister der neuen VG Gerolstein, indem er ihn den Amtseid nachsprechen ließ. Er überreichte seinem Nachfolger den Generalschlüssel fürs Rathaus sowie eine Glocke für die vielen anstehenden Sitzungen, Böffgens Frau Ariane einen Blumenstrauß, schnappte seinen Rucksack und verabschiedete sich in den Zuschauerraum und somit sogleich in den Ruhestand. Langanhaltender Applaus der Ratsmitglieder und der Zuschauer, die sich alle von ihren Sitzen erhoben hatten – für den scheidenden und den neuen Chef der VG Gerolstein.

Bevor der neue Bürgermeister zu seiner Antrittsrede anheben konnte, empfing er die Glückwünsche der Vertreter aller Fraktionen, die zu ihm ans Pult kamen und zudem Präsente überreichten. Alle boten dem parteilosen Bürgermeister, der im Wahlkampf offiziell nur von der SPD unterstützt worden war, ihre Zusammenarbeit an und betonten dies auch deutlich – auch die Spitzen von CDU, FWG und Grünen, die sich im Wahlkampf zur Sansibar-Koalition (Sansibar wegen der Farben schwarz, blau, grün) zusammengeschlossen und sich kurz vor der Stichwahl auf die Seite des CDU-Bürgermeisterkandidaten geschlagen hatten.

So sagte Klaus Schildgen, Chef der CDU-Fraktion (mit 14 Sitzen) zum Bürgermeister: „Wir haben im Wahlkampf viele Monate gegeneinander gearbeitet, das ist vorbei. Wir haben ein einziges Ziel: Eine erfolgreiche Verbandsgemeinde zu schaffen. Da sind wir voll auf Ihrer Seite.“

Karin Pinn, Vorsitzende der FWG-Fraktion (9 Sitze), meinte: „Ich sage Ihnen heute unsere Zusammenarbeit zu. Wir, die neue VG Gerolstein, sind eine Hausnummer, die im Kreis und im Land viel erreichen kann.“ Auch Dietmar Johnen von der Fraktion der Grünen (5 Sitze), der dritten Kraft der Sansibar-Koalition, betonte: „Ich sage hier und heute zu: Wir werden fair miteinander umgehen.“

Georg Linnerth, Sprecher der Fraktion der SPD, die dank der Aufnahme der beiden Einzelkämpfer Hans-Jürgen Breuer und Martin Kleppe nun auch über 9 Sitze im Fraktionsbündnis verfügt, meinte erwartungsgemäß: „Sie erhalten unsere volle Unterstützung, und wir stehen für konstruktive Zusammenarbeit. Anders geht es nicht.“ Auch Marco Weber von der FDP-Fraktion (3 sitze) meinte: „Wir reichen Ihnen die Hand für eine konstruktive Zusammenarbeit.“

Böffgen bedankte sich für die vielen Glückwünsche und Angebote zur Zusammenarbeit, die er als „wünschens- und erstrebenswert“ bezeichnete. Er betonte: „Jeder kann sich sicher sein, dass ich mir der besonderen Verantwortung bewusst bin und alles daran setzen werde, ihr gerecht zu werden. ich will allen Bürgern und diesem VG-Rat zeigen, dass ich die richtige Wahl war.“ Und er ermutigte die Bürger. „Bringen Sie sich für diese neue VG ein  bei der nächsten Wahl, in Ihrer Gemeinde, beim Spielplatzbau oder im Verein. Jeder Handschlag ist wichtig und es lohnt sich.“

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