Abitur in Hillesheim bleibt ein Thema

Hillesheim/Jünkerath · Nach dem Aus für einen Fachoberschulzweig: Hillesheims Bürgermeisterin Heike Bohn verfolgt das Ziel, nun auf anderem Weg die Existenz der Augustiner-Realschule in Hillesheim zu sichern - entweder mit einem nochmaligen Anlauf für eine Integrierte Gesamtschule oder durch Kooperation mit anderen Realschulen.

 Auch nach dem Nein zu einem Fachoberschulzweig arbeiten die Hillesheimer Verantwortlichen weiter daran, dass mittelfristig das Abitur oder Fachabitur an der Augustiner-Realschule gemacht werden kann. TV-Foto: Mario Hübner

Auch nach dem Nein zu einem Fachoberschulzweig arbeiten die Hillesheimer Verantwortlichen weiter daran, dass mittelfristig das Abitur oder Fachabitur an der Augustiner-Realschule gemacht werden kann. TV-Foto: Mario Hübner

Hillesheim/Jünkerath. "Wir wollen nach wie vor unsere Realschule weiterentwickeln." Mit diesen Worten antwortet Bürgermeisterin Heike Bohn (parteilos) auf die Frage, wie es nach dem Aus für einen Fachoberschulzweig (der TV berichtete) mit der Augustiner-Realschule in Hillesheim weitergehen soll.
Zur Erinnerung: Der Kreistag hat kurz vor Weihnachten mit deutlicher Mehrheit (bei zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen) dem Antrag des Hillesheimer Schulträgers, an der Realschule einen Fachoberschulzweig Technik anzusiedeln, eine Absage erteilt. Begründung: Erstens gäbe es dafür mittelfristig zu wenig Schüler, zweitens würde dadurch die Berufsschule in Gerolstein geschwächt, die ähnliche Angebote vorhält. So startet dort im nächsten Schuljahr das Berufliche Gymnasium mit der Fachrichtung Technik.
Bohn sagt rückblickend: "Ich kann die Argumente zwar soweit nachvollziehen, dennoch werden wir weiter daran arbeiten, dass künftig auch in Hillesheim das Fachabi oder das Abitur erworben werden kann und der Schulstandort weitergeht. Zwei Modelle sind für sie denkbar: entweder die Umwandlung in eine Integrierte Gesamtschule (die 2008/2009 zwischen Hillesheim und Jünkerath schon einmal angepackt wurde, aber gescheitert ist), oder die Kooperation mit einer der benachbarten Realschulen in Jünkerath oder Gerolstein.
Auf die Frage, weshalb es künftig auf einmal mit der Zusammenarbeit zwischen mehreren Realschulen oder der Schaffung einer gemeinsamen IGS klappen sollte, sagt Bohn: "Anhand der zurückgehenden Schülerzahlen ist schon jetzt klar: Kurzfristig wird eine, mittelfristig werden zwei der drei Schulen unweigerlich verlieren. Daher denke ich, dass mittlerweile bei allen Beteiligten die Einsicht deutlicher ausgeprägt ist, dass eine Kooperation notwendig ist."
Rückendeckung für ihren Vorstoß bekommt sie grundsätzlich von Landrat Heinz-Peter Thiel (parteilos). Der hatte bei der Diskussion um die Fachoberschule in Hillesheim im Kreistag gesagt: "Ich sehe auch, dass wir den Schulstandort Hillesheim stärken sollten. Über das Wie werden wir nach der Kommunalwahl sprechen müssen. Dann kann auch wieder das Thema Gesamtschule ins Spiel kommen."
Und dann gibt es ja noch das Problem der Schulträgerschaft. Die VG Hillesheim hat diese vor Jahren bewusst übernommen, um mehr Einfluss auf die Schule nehmen zu können. Das wird angesichts der immensen Kosten im sechsstelligen Bereich pro Jahr von der Mehrheit des VG-Rats mittlerweile als Fehler eingestuft. Die bisherigen Bemühungen, die Trägerschaft wieder loszuwerden, blieben bislang jedoch erfolglos. Die zielten auf die automatische Übertragung der Verantwortung ab. Denn: Mit Einrichtung eines Fachoberschulzweigs wäre die Trägerschaft ohnehin an den Kreis gegangen. Bürgermeisterin Heike Bohn sagt dazu: "Wir werden innerhalb der politischen Gremien der Verbandsgemeinde nochmals besprechen, ob wir einen Antrag an den Kreis stellen sollen, die Trägerschaft zu übernehmen."

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