Auf Tour im Zentrum des Verbrechens

Mörderisch gut: In Hillesheim, Zentrum des literarischen Verbrechens in vielen Eifel-Krimis, führt nun eine Stadt-Tour zu ausgewählten Schauplätzen. Bei der Spurensuche helfen die Gästeführerinnen Klara Fall und Hella Blick.

Hillesheim. (sn) "Sie sind eine aufgeweckte Krimi-Spürnase und haben sich auf unserer Eifelkrimi-Spurensuche mörderisch gut durchgeschlagen!" So steht es auf dem Diplom, das die Chefermittlerinnen Klara Fall (Dorita Molter-Frensch) und Hella Blick (Petra Denter) denjenigen aushändigen, die erfolgreich an einer ihrer Krimitouren teilgenommen haben. Zwei Routen gibt es schon, weitere sollen folgen.

Die Touristinformation Hillesheimer Land bietet seit dem vorigen Sommer mit den beiden IHK-zertifizierten Gästeführerinnen Dorita Molter-Frensch und Petra Denter Tatort-Wanderungen an.

Bisher gab es eine etwa vierstündige Krimi-Wanderung um Hillesheim herum. Nun wird auch eine rund zweistündige Tour durch das Städtchen angeboten.

Die Führungen basieren unter anderem auf den Krimis der bekannten Autoren Jacques Berndorf und Ralf Kramp. Die Gästeführerinnen zitieren Textstellen, die zum Ort passen und stellen anschließend Fragen, die man in ein Raster einträgt. Daraus ergibt sich das Lösungswort. Die Hobby-Detektive müssen also die Ohren spitzen und aufpassen, dürfen sich nicht von Sehenswürdigkeiten, attraktiv dekorierten Schaufenstern oder schön restaurierten Häusern ablenken lassen.

Die Idee, Krimiwanderungen anzubieten, kam den beiden Frauen im Gefängnis. Im ehemaligen wohlgemerkt. Während einer Überraschungstour für alle Gästeführer übernachteten sie beim Amtsrichter im Hillesheim.

Zum Café: Schwarzer Tod und Mafia-Toast



Eine Marktlücke war entdeckt. Denn im Krimi-Städtchen Hillesheim gab es Bedarf. Oft wurde in der Tourist-Information nach geführten Krimitouren gefragt, weiß die Prümerin Molter-French. Zusammen mit ihrer Nimshuscheider Kollegin las sie sich durch 14 Krimis. "Das Anstrengendste war aber die Verarbeitung des Stoffs. Wir mussten überlegen, welche Textstellen sich für unsere Tour eignen", sagt die Krimiführerin.

Vorkenntnisse braucht man nicht, wenn man an einer Führung teilnehmen möchte. "Wir haben schon eingefleischte Berndorf-Fans dabei gehabt, aber auch welche, die noch nie einen Eifel-Krimi gelesen haben", sagt sie. Ob Profi-Ermittler oder Krimi-Neuling, zum Schluss der Tour geht es ins Café Sherlock. Dort hat man die Wahl zwischen "Schwarzem Tod" (Kaffee) oder "heißer Chocolat Poirot", und dazu schmeckt ein Mafia-Toast.

Wer Interesse hat, mit Klara Fall und Hella Blick auf Spurensuche zu den Schauplätzen der Eifelkrimis zu gehen, meldet sich bei der Touristinformation in Hillesheim, Telefon 06593/809200, E-Mail: touristik@hillesheim.de

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