Auf Tuchfühlung mit der Ministerpräsidentin

Wolsfeld · Herausgeputzt haben sich die Wolsfelder am Montag für einen Besuch von Malu Dreyer. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin war beeindruckt vom starken Engagement der Bürger.

Wolsfeld. Ein kollektives "Neeeeiiiiin" geht durch die Räume der Kita St. Hubertus in Wolsfeld, als Malu Dreyer fragt, ob denn jemand wisse, was ihr Job sei. Verübeln kann man es den Kindergartenkindern freilich nicht, haben sie doch gleich zwei Lieder zur Begrüßung der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin in Wolsfeld einstudiert - und einwandfrei vorgetragen. Da können politische Funktionen mal in Vergessenheit geraten. Dreyer erklärt es den ihnen : "Ich bin so etwas Ähnliches wie das, was Euer Bürgermeister für Wolsfeld ist. Ich bin sozusagen die Chefin vom Land Rheinland-Pfalz."
Dreyer ist gut gelaunt. Das sonnige Wetter und die herzliche Begrüßung der Wolfsfelder - offiziell vertreten durch ihren Ortsbürgermeister Heinz Junk - geben auch Anlass dazu. Die 950-Einwohner-Gemeinde ist die erste Station ihrer Sommerreise durch Rheinland-Pfalz. Unter anderem deshalb, weil sich das Dorf immer anstrenge, so sagt sie, sich selbst eine Zukunft zu geben. Und die Kita, die - wie Junk zuvor erklärt - vor drei Jahren für 125 000 Euro ausgebaut und auf sieben Gruppen (145 Kinder) erweitert wurde, sei "das Symbol schlechthin" für die Zukunft einer Gemeinde. Deshalb lässt sie sich die Eintrichtung auch ausführlich von den Kindern und der stellvertretenden Leiterin Karin Becker zeigen. Dreyer zeigt sich beeindruckt über das starke ehrenamtliche Engagement der Gemeinde - ebenso über die private Investitionsfreude, die die Wolsfelder in der Vergangenheit an den Tag gelegt haben: Ein Anwohner lässt sie stolz wissen, dass die privaten Investitionen im Rahmen der Dorferneuerung mit zwei Millionen Euro weit über die Investitionen der Kommune für den Bau und die Sanierung der Straßen hinausgegangen sind.
Beim abschließenden Bürgerdialog am Schloss formuliert Dreyer ein klares Ziel ihrer Koalition: das Breitbandnetz gerade in den ländlichen Regionen auszubauen, um die Lebensqualität für Jung wie Alt zu steigern. Eine Anwohnerin interessiert sich für die nächsten Schritte in der Causa Tihange/Cattenom. Dreyer: "Ziel ist natürlich die Abschaltung der beiden Atomkraftwerke. Und da bleiben wir auch dran." jok

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