Aus drei mach zwei: Obere Kyll für Gespräche mit Hillesheim

Jünkerath · Die große Lösung mit Hillesheim und Gerolstein wäre das Beste für die Obere Kyll: Darin waren sich die meisten Ratsmitglieder einig. Nach dem Aus will man nun umgehend die Gespräche mit Hillesheim suchen.

 Das Rathaus in Jünkerath. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Das Rathaus in Jünkerath. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Jünkerath. "Eine Fusion der drei Verbandsgemeinden Obere Kyll, Gerolstein und Hillesheim wäre mit über 30 000 Einwohnern und 38 Ortsgemeinden eine langfristige und zielführende Lösung gewesen", sagt Diane Schmitz, Bürgermeisterin der VG Obere Kyll. Nachdem diese nun gescheitert ist, will sie sich aber nicht zurücklehnen und auf eine Zwangsfusion vom Land warten. "Nur in der Freiwilligkeitsphase können wir noch gestalten", sagt Schmitz. Außerdem wäre der Verzicht auf die Hochzeitsprämie gegenüber den eigenen Bürgern nicht vertretbar. Deshalb solle man nun mit Hillesheim sprechen.
Die Mehrheit im VG-Rat sieht es genauso und hat daher beschlossen, nun schnellstmöglich Verhandlungen mit dem verbliebenen Partner aufzunehmen, um sie noch bis zum 30. Juni zum Abschluss zu bringen. "Ich sehe niemanden, mit dem wir noch verhandeln könnten", sagt Lothar Schun, Vorsitzender der FWG-Fraktion. "Wir sollten jetzt nach vorne schauen und Verhandlungen mit Hillesheim führen", sagt Helmut Michels (CDU). Sein Fraktionskollege Edi Schell ergänzt: "Wir sollten in den nächsten fünf Monaten versuchen, noch das Beste für die Obere Kyll herauszuholen."
Doch es gibt auch Widerspruch, vor allem von der SPD: Fraktionssprecher Ewald Hansen kritisierte vor allem die VG Gerolstein. Man habe zwar monatelang verhandelt, aber nie ernsthaft vorgehabt, wirklich mit den beiden Partnern zu fusionieren. Denn man habe vorher gewusst, dass es teuer werde. Keine Mehrheit fand der Antrag, die Ergebnisse der Bürgerentscheide in den vier wechselwilligen Gemeinden zu berücksichtigen.
Georg Lenz (FWG) regt an, erneut über eine Fusion mit der VG Prüm nachzudenken. Doch solchen Gedanken muss Bürgermeisterin Schmitz umgehend eine Absage erteilen. Erst kürzlich habe das Land die Aussage erneuert, dass die Kreisgrenzen nicht angetastet werden. ch

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