Damit Kinder in ihren Familien bleiben

Strotzbüsch · Isabell Hayer-Iliasu aus Strotzbüsch engagiert sich mit ihrem Hilfsprojekt Teepalig für Kinder in Ghana. Paten bezahlen für die Krankenversicherung der Familien und für den Schulbesuch.

Strotzbüsch. Vor einem Jahr stand der Förderverein Teepalig Waisenkinder Ghana in Strotzbüsch vor einer Herausforderung. Da das 2007 durch Isabell Hayer-Iliasu aus Strotzbüsch ins Leben gerufene Hilfsprojekt für rund 31 Heimkinder in Gbeobo (Ghana) wegen der "Selbstbedienung" des damaligen Heimleiters nicht mehr aufrechterhalten werden konnte, die Kinder aber auf keinen Fall im Stich gelassen werden sollten, musste deren Unterstützung neu organisiert werden. Im April entschied sich der Förderverein für die vertraglich abgesicherte Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation AfriKids, die sich vorwiegend im Norden Ghanas für die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und deren Familien engagiert.
Nun informierte Vereinsvorsitzende Isabell Hayer-Iliasu die Mitglieder und Paten der Kinder über die erfreuliche Entwicklung des Teepalig-Projekts: "Die Zusammenarbeit mit AfriKids funktioniert gut. Wöchentlich stehe ich im Austausch mit unserem Ansprechpartner David Pwalua." Hilfe zur Selbsthilfe ist das eine Ziel von AfriKids, das andere Ziel ist, Kinder möglichst nicht in Heimen, sondern in ihren Familien zu unterstützen.
Bei der Auflösung des Waisenhauses Teepalig Gbeogo durch das zuständige Sozialamt stellte sich heraus, dass die meisten Kinder noch ein Elternteil oder nahe Verwandte in der Umgebung von Gbeogo haben. AfriKids hat die vom Förderverein durch Paten unterstützten Kinder zurück in ihre Familien integriert. Dazu waren viele Versammlungen und Einzelgespräche mit den Eltern oder verantwortlichen Angehörigen nötig, um das Vertrauen der Familien zu gewinnen, aber auch, um sie über die Hilfen von AfriKids zu informieren. Alle Familienangehörigen werden krankenversichert, die Kinder erhalten Bildungspakete (Schulmaterial und -kleidung), und jeweils drei Ziegen. Dafür verpflichten sich die Familien mit einem Vertrag, die Kinder regelmäßig zur Schule zu schicken und sich einen Gelderwerb zu suchen, wozu auch die Ziegen dienen. Die Familien werden von Sozialarbeitern betreut und überwachen auch den Schulbesuch und die Lernbereitschaft der Kinder.
Ein ehemaliges Heimkind von Gbeogo geht nicht mehr zur Schule, sondern macht eine Ausbildung als Mechaniker, berichtet Isabell Hayer-Iliasu. Eine weitere gute Nachricht: Mama Teni, die sich im Heim um die Kinder kümmerte, durch die Auflösung der Heims aber ihre Wohnung verloren hat, kann sich dank einer Förderung durch das Innenministerium und eines Zuschusses vonseiten des Vereins ihr eigenes Einzimmerhäuschen bauen.
15 Euro mindestens zahlen die Paten monatlich. Es sind aber auch höhere Beträge sehr willkommen, erklärt Isabell Hayer-Iliasu, die darauf hinweist, dass Spenden an den gemeinnützigen Förderverein steuerlich absetzbar sind.
AfriKids schickt regelmäßig ausführliche Berichte über die Sozialarbeit, die Verwendung der Spendengelder und die Entwicklung der Kinder. Für 2013 planen die Vereinsvorsitzende und einige Mitglieder eine weitere Reise nach Bolgatanga, um sich selbst ein Bild vom neuen Leben der Kinder zu machen.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es im Internet: www.waisenkinder-ghana.de
Spendenkonto: Teepalig Waisenkinder Ghana,Kontonummer 99028, bei der Kreissparkasse Vulkaneifel (BLZ 586 512 40).

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