Forstwirtschaft Neue Organisation: So wird das Holz zukünftig vermarktet

Hillesheim · Die kommunale Holzvermarktungsorganisation ist in Hillesheim gegründet worden.

 Kommunales Holz aus vier Eifeler Landkreisen wird nun von einer neuen Organisation vermarktet.

Kommunales Holz aus vier Eifeler Landkreisen wird nun von einer neuen Organisation vermarktet.

Foto: Fritz-Peter Linden

(red/sts) Innerhalb von zwölf Monaten wurde unter Federführung von Bernhard Jüngling, ehemaliger Beauftragter der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim (jetzt 1. Beigeordneter der neuen VG Gerolstein), ein neuer Vermarktungsweg für das Holz aus den Kommunalwälder gestemmt - sozusagen aus dem Waldboden. Zusammen mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe aus den verschiedenen Kommunen und mit fachlicher Beratung durch Forstamtsleiter Bolko Haase und Revierförster Ottmar Koch. Die Kartellbehörde hatte vor gut einem Jahr bekannt gegeben, dass Landesforsten das Holz aus dem Kommunalwald nicht mehr zentral vermarkten dürfe, die Kommunen sich also selbst darum kümmern müssen.

Das Genehmigungsschreiben der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), mit dem die Gründung der Holzvermarktungs-GmbH für unbedenklich erklärt wurde, ging am 15. Januar ein. So stand der Gesellschaftsgründung nichts mehr im Wege.

Mit dem bestellten Geschäftsführer Christian Mehlhorn konnte die Gesellschaft nun an den Start gehen. GmbH-Gründungen in den vier anderen rheinland-pfälzischen Vermarktungsregionen Hunsrück, Pfalz und Mosel-Saar folgen noch; im Bereich Westerwald-Rhein-Taunus ist diese vor wenigen Tagen bereits erfolgt. Die nun gegründete „KHVO Eifel GmbH“ ist als 100-prozentige Tochter der Kommunen im öffentlichen Sektor angesiedelt und verfolgt keine Gewinnabsicht. Für die Kommunen werden jährlich Holzmengen von bis zu 210 000 Festmeter aus den kommunalen Forstbetrieben vermarktet.

Darüber hinaus sorgt die Gesellschaft auch für den Verkauf von Mehrmengen, die in diesem Jahr zum Beispiel durch die Borkenkäferplage anfallen.

Damit die Vermarktung durch den Betriebsübergang nicht unterbrochen wird, hat Landesforsten Rheinland-Pfalz zunächst noch Verträge im Namen der Kommunen geschlossen. Zum 1. Juli soll die Vermarktungsgesellschaft voll arbeitsfähig sein. Für die Region Eifel ist der Firmensitz im Hillesheimer Rathaus gewählt worden. Die entsprechenden Räume werden dort in Kürze eingerichtet. Im Sommer wird ein Gesellschaftsbeirat eingerichtet mit Mitgliedern aus den Reihen der Ortsbürgermeister.

An den Abläufen von der Holzgewinnung bis zur Holzvermarktung ändert sich für die beteiligten Gemeinden nichts. Wie bisher werden die Forstämter und Revierförster einen jährlichen Forstwirtschaftsplan erarbeiten, der wie gewohnt in den Ortsgemeinde- und Stadträten beraten und beschlossen wird. Erst danach kommt die neu gegründete „KHVO Eifel GmbH“ zum Einsatz und vermarktet das Holz an Sägewerke im In- und Ausland, Spanholz- und Papierwerke sowie gewerbliche Brennholzkunden. Private Brennholzkäufer können ihren Bedarf  wie bisher beim Revierförster anmelden.

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