Ein Badezimmer für Sascha

NIEDEREHE. Die Spendenaktionen zu Gunsten des seit einem Mopedunfall im Wachkoma liegenden Sascha Timmermann sind ein voller Erfolg. Inzwischen ist das Badezimmer behindertengerecht umgebaut worden, ein Lift ist in Vorbereitung. Besonders erfreulich: Der Zustand des Patienten hat sich verbessert.

"Umwerfend", sagt Dirk Timmermann, als er im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund auf die Benefizfete in Hillesheim und die vielen Spendenaktionen in der Region zurückblickt. Ihm scheinen zunächst die Worte zu fehlen. Er sagt noch: "Unvorstellbar." Und dann erzählt er doch, was er und seine Frau Petra ins den zurückliegenden sechs Wochen an Zuwendung und Zuspruch erfahren haben. Seit der TV am 16. November über das Schicksal ihres 16-jährigen Sohnes und die Vorbereitungen für eine Riesen-Benefizfete in der Hillesheimer Stadthalle berichtete, flossen rund 25 000 Euro auf das von der Pfarrei Niederehe eingerichtete Spendenkonto. "Wir danken allen zusammen und jedem Einzelnen", sagt Saschas Vater. Dirk Timmermann erinnert sich an den großen Benefiz-Abend für Sascha in Hillesheim: "Ein engagiertes Organisationsteam, jede Menge Mitwirkende aus allen Altersstufen, weit über 400 Besucher, einfach Spitze!" Er und seine Frau seien sehr berührt und beeindruckt von dem Mitgefühl und der Anteilnahme der Menschen in der Eifel, sagt er und zählt als Beispiele auf: Die Augustiner-Realschule engagierte sich in großem Stil; in Dohm-Lammersdorf wurde ein Adventsbasar zu Gunsten von Sascha veranstaltet; in Wiesbaum wurde Theater gespielt und der Erlös für Sascha gespendet; andere betroffene Eltern meldeten sich und gaben Hinweise und Ratschläge; eine ältere Frau ließ der Familie Kerzen und Weihwasser aus Lourdes zukommen. Und weil der Hintergrund der Benefizfete und der Spendenaktionen die Finanzierung des behindertengerechten Umbaus des Badezimmers und die Installierung eines Außenlifts war, habe es auch von Seiten der Handwerkerschaft beispielhaftes Verhalten gegeben. So stellte der Inhaber eines Elektrobetriebs aus Nohn der Familie Timmermann einen Gutschein für die komplette Elektroinstallation im neuen Badezimmer aus; und auch die übrigen Handwerker machten ihnen sehr gute Konditionen und stellten kurzfristig andere Aufträge zurück, als Sascha Ende November nach Trier ins Krankenhaus musste und daher die Gelegenheit zum Badumbau besonders günstig war. Nun ist das Bad in Betrieb. Die Dusche - ein drei Quadratmeter großes, mit rutschfesten Fliesen versehenes ebenerdiges Areal - sei das Allerwichtigste daran, sagt Dirk Timmermann. Sie bedeute eine enorme Entlastung bei der Körperpflege von Sascha, und zwar für beide Seiten. In Kürze soll ein Außenlift installiert werden, die Pläne sind fertig, die Gespräche mit den Firmen geführt. Und auch noch in einer anderen Hinsicht hat sich die Situation für Sascha und damit auch für seine Eltern deutlich verbessert. Anfang Dezember wurde ihm eine Pumpe eingesetzt, und das vorher in Tablettenform verabreichte Spastikmittel ist nun trotz niedrigerer Dosierung viel wirksamer. "Die Spastik hat sich verbessert, Sascha hat weniger Schmerzen, ist ausgeglichener, ruhiger, lockerer", sagt sein Vater. Eine weitere Entlastung verspricht er sich davon, dass in den nächsten Tagen ein Neurologe aus Gerolstein von der Herstellerfirma des Spastikmittels in das Befüllen und Einstellen der Pumpe eingewiesen wird. Dann muss Sascha dafür nicht extra nach Trier gebracht werden.

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