Ein Dorf tanzt nach vorn

Gemeinsam gegen Leer- und Stillstand: Die Bürger von Heyroth in der Verbandsgemeinde Hillesheim haben im Rahmen der Dorferneuerung eine Aktionsgruppe gegründet. Ziel: das Gemeinschaftsleben zu stärken und den Ort noch lebenswerter zu gestalten.

Üxheim-Heyroth. Heyroth, Ortsteil der Großgemeinde Üxheim, wurde vor zwei Jahren Schwerpunktgemeinde im Rahmen der Dorferneuerung. Betreut wird das Vorhaben vom Winterspelter Büro Plan-Lenz, die Moderation hat Diplom-Ingenieurin Rosemarie Bitzigeio übernommen.

Kleines Dorf, große Initiative

 Engagierte Bürger haben sich zur Aktionsgemeinschaft „Heyroth in Bewegung“ zusammengeschlossen, um die Dorfgemeinschaft zu stärken.Foto: privat

Engagierte Bürger haben sich zur Aktionsgemeinschaft „Heyroth in Bewegung“ zusammengeschlossen, um die Dorfgemeinschaft zu stärken.Foto: privat



An Motivation, gemeinsam etwas für ihren Ort zu tun, mangelt es den etwa 100 Heyrothern offenbar nicht. Bei den bisherigen Arbeitskreisrunden sei fast jede Familie aus der Gemeinde vertreten gewesen, sagt Bitzigeio.

Daneben hat sich nun eine Reihe von Bürgern zu einem gemeinsamen Schritt entschlossen: Sie gründeten die Aktionsgruppe "Heyroth in Bewegung". Ihre Ziele: die Dorfgemeinschaft zu pflegen und dabei alle Bürger, egal welchen Alters, miteinzubeziehen. Die Aktionsgruppe will sich unter anderem um Bildung, Freizeit und Kultur kümmern und damit den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft stärken. Mögliche Angebote: Vortragsreihen, Film- und Diaabende, eine Dorfchronik, eine Bürgerzeitung und vieles mehr. Der Verein hat mittlerweile einen Förderantrag für die ersten Maßnahmen gestellt: für den Generationengarten, für den "Tanzboden" (eine transportable Bühne) und für das Anlegen von zwei Wanderwegen. Der erste Tanzkurs ist bereits gehalten - und es wird interessant sein zu sehen, was in Heyroth noch so alles über die Bühne geht. Ein auffallendes Merkmal: In Heyroth leben verhältnismäßig viele junge Menschen, darunter 33 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren und 43 Bürger zwischen 20 und 49 Jahren. Sie alle, so ein frühes Ergebnis der Dorfmoderation, sollen vom Wissen der älteren Bürger profitieren.

So kam man auf den Gedanken, einen Generationengarten anzupflanzen, in dem die Alten den Jüngeren ihre Kenntnisse über Obst, Gemüse und Kräuter weitergeben.

Brigitte Blum vom Vorstand des Vereins erläutert: "Es ist geplant, dass die Kinder gemeinsam mit den Älteren die Beete herstellen und in Ordnung halten, zum richtigen Zeitpunkt aussäen und gemeinsam ernten." Auch soll es jeweils Erntefeste im Sommer und im Herbst geben - ebenfalls, um den Zusammenhalt im Dorf zu stärken. Und letztlich soll durch den bislang brach liegenden und hoffentlich schon bald in vielen Farben erblühenden Garten der Dorfmittelpunkt verschönert werden.

Zugleich haben die Heyrother inzwischen eine bemerkenswerte Internetseite ( www.heyroth-eifel.de) entwickelt, auf der sie sich und ihren Ort in erfrischender Weise darstellen. Zitat: "An unserem kleinen Dorf hat sich die Zeit seit Generationen die Zähne ausgebissen. Und zu dem Vorurteil, wir vom Lande seien nicht weltoffen: Es waren schon mehr Heyrother in New York als New Yorker in Heyroth."

Gut gesagt. Dennoch gibt es natürlich auch in Heyroth noch einige Aufgaben, die zu lösen sind: So stehen von den 27 Wohnhäusern vier leer, hinzu kommen vier Ökonomiegebäude, die das Ortsbild belasten - ein Grund dafür, dass Heyroth zur Schwerpunktgemeinde erklärt worden ist.

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