Eine Genossenschaft voller Energie

Mit erneuerbaren Energien soll sich die Eifel selbst versorgen. Die Eifel Energiegenossenschaft "eegon" will dabei helfen. Das gemeinsame Projekt der Verbandsgemeinde Hillesheim (Rheinland-Pfalz) und der Gemeinde Blankenheim (Nordrhein-Westfalen) soll Bürgern ermöglichen mit rentablen Finanzeinsätzen einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

 Den „Kopf“ der Eifel Energiegenossenschaft „eegon“ bilden Rolf Hartmann (von links), Johannes Pinn, Rolf Hartmann, Heike Bohn, Vera Leclaire, sowie Klaus Haderer, Ingenieur aus Blankenheim. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Den „Kopf“ der Eifel Energiegenossenschaft „eegon“ bilden Rolf Hartmann (von links), Johannes Pinn, Rolf Hartmann, Heike Bohn, Vera Leclaire, sowie Klaus Haderer, Ingenieur aus Blankenheim. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Hillesheim/Blankenheim. "Bevor die europaweit agierenden Großbetriebe, die unseren Behörden immer wieder Angebote für die Energieversorgung kommunaler Gebäude machen, zum Zuge kommen, wollen wir selbst was anbieten, und zwar für jeden Bürger", erklärt Johannes Pinn aus Wiesbaum, eegon-Vorstand und Energieberater des rheinland-pfälzischen Forstministeriums. Aus der lokalen Agenda der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim heraus entwickelte sich die Idee der Energiegenossenschaft.

Da auch die Gemeinde Blankenheim in diesem Bereich aktiv werden wollte, haben sich die zwei Kommunen zusammengeschlossen. Heike Bohn, Bürgermeisterin der VG Hillesheim: "Es ist klasse, wenn das Geld in der Region bleibt." Ihr Blankenheimer Kollege Rolf Hartmann berichtet von der Unterstützung aller Gremien. Unter dem Motto "Von Bürgern für Bürger" agiere die eegon. Mit mindestens 500 Euro kann man Mitglied werden. Eegon-Vize-Aufsichtsratsvorsitzende Vera Leclaire: "Die Genossenschaft ist eine sehr demokratische Gesellschaftsform. Jedes Mitglied hat eine Stimme, unabhängig von der Höhe der Einlage." Die Hillesheimer Steuerberaterin sieht für Verbraucher und Handwerksbetriebe in der Region gute Chancen, mit "eegon" Profit zu erzielen. Pinn: "Dem Einzelnen fehlt es oft an finanziellen oder räumlichen Möglichkeiten, aktiv zu werden. Die Genossenschaft ist die Lösung für beides."

Die eegon bündelt das Geld der Genossen und finanziert damit Projekte. Zunächst soll eine Photovoltaikanlage auf dem Bauhof der Gemeinde Blankenheim in Freilingen errichtet werden. Mit dem auf 20 Jahre festgeschriebenen Ertrag nach dem Stromeinspeisegesetz rechnet die "eegon"-Führungsriege mit einer fünfprozentigen Rendite aufs Eigenkapital. Pinn: "Wir wollen im Frühjahr 2010 mit dem Bau der Anlage starten. Je nach Finanzlage können wir die Anlage aus Modulen auch etappenweise installieren."

Klaus Haderer, eegon-Vorstand und Maschinenbauingenieur, sagt: "Ich habe für Thyssen bundesweit 32 Energieberatungszentralen aufgebaut und vor 30 Jahren schon ein Sonnenkollektor entwickelt. Vom System der Energiegenossenschaft haben alle was." Sobald die "eegon" laufe, haben die Initiatoren neben dem Bau von Photovoltaikanlagen auch die Errichtung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen im Blick.

Die eegon-Vorstände Johannes Pinn (06593/9123) und Klaus Haderer (02449/206969) informieren über die Eifel Energiegenossenschaft. Die komplette Satzung und Detailinformationen stehen im Internet unter www.eegon.de.

Die erste große Informationsveranstaltung ist am 14. Oktober, um 19.30 Uhr, im Gasthaus Meiershof, Steinstraße 32, in Freilingen. Extra Die Eifel Energiegenossenschaft "eegon" gründeten 20 engagierte Bürger am 21. September in Wiesbaum. In der anschließenden Generalversammlung wurde Inga Jonas, Rechtsanwältin aus Kerpen, zur Vorstandsvorsitzenden gewählt. Ihre Stellvertreterin ist Vera Leclaire, Steuerberaterin aus Hillesheim. Heike Bohn, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hillesheim, Rolf Hartmann, Bürgermeister der Gemeinde Blankenheim sowie Rolf Heller, Klimaschutzbeauftragter der Gemeinde Blankenheim komplettieren den Aufsichtsrat. Den eegon-Vorstand bilden Johannes Pinn aus Wiesbaum und Klaus Haderer aus Blankenheim. Die komplette eegon-Führungsriege agiert ehrenamtlich. (vog)

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