Eltern diskutieren Vor- und Nachteile der Grundschulstandorte

Elternmeinung als Basis für die künftige politische Entscheidung: In den Überlegungen zu eventuellen Grundschul-Schließungen im Hinterbüsch haben nun 80 Eltern auf Initiative der Verbandsgemeinde Pro- und Contra-Argumente für die Schulstandorte Niederstadtfeld, Wallenborn und Salm gesammelt und diskutiert.

Niederstadtfeld. Rund 80 Eltern, deren Kinder in die Grundschulen in Niederstadtfeld oder Wallenborn-Salm oder in einen der Kindergärten in den Hinterbüsch-Gemeinden (siehe Extra) gehen, waren zum Elternabend in die Schule nach Niederstadtfeld gekommen. Das waren weniger, als Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Daun und Initiator der Veranstaltung sich erhofft hatte.

Er sagte: "Von der Teilnehmerzahl bin ich enttäuscht, ich hatte mit etwa 150 Gästen gerechnet, da wir ja auch die Eltern aus den Kindergärten eingeladen hatten." Hingegen zeigte er sich "hochzufrieden" mit den Ergebnissen des Abends. Er sagte: "Das ist eine qualifizierte Meinungsbildung, die Grundlage für unsere weitere Entscheidungsfindung sein wird."

Die besteht aus einer Unmenge von Plakaten und Kärtchen, auf denen die Eltern das Für und Wider der verschiedenen Varianten für die künftige Struktur der Schullandschaft im Hinterbüsch (siehe Hintergrund) aufgelistet haben.

Dabei ging es um den Platz in der Schule, den Investitionsbedarf, aber auch um Fahrzeiten mit dem Schulbus und der Bedeutung der Schule für die Aktivitäten im Dorf.

Ausgewertet ist die Sammlung und Gewichtung der Argumente zwar noch nicht, dafür wurde erreicht, dass "sich die Eltern nicht nur Gedanken um ihr Kind und ihre Schule machen, sondern um die gesamte Schullandschaft im Hinterbüsch", so Klöckner.

Das wurde dadurch geschafft, dass die Eltern aus den einzelnen Dörfern zu bunt gemixten Gruppen zusammengewürfelt wurden. Und die haben sich dann, nach anfänglichem Murren, Gedanken zu jeweils einer der möglichen Varianten (siehe Hintergrund) gemacht. Anschließend wurde nochmals in der großen Runde diskutiert.

Ideensammlung soll ausgewertet werden



Wilfried Beck aus Salm, dessen Tochter die erste Klasse in der Grundschule Wallenborn-Salm besucht, sagte: "Die Idee, die Eltern einzubinden, finde ich gut. Ich gehe aber davon aus, dass der Plan schon in der Schublade liegt: die Schule in Niederstadtfeld als zentraler Standort."

Dennoch hofft er ebenso wie Conny Rings aus Salm, "dass zumindest der Standort in Wallenborn erhalten bleibt." Überhaupt war das Thema Salm ein ganz spezielles. So prophezeite eine andere Mutter: "Wenn die Schule in Salm aufgelöst wird, werden die Kinder nicht nach Wallenborn oder Niederstadtfeld, sondern nach Birresborn gehen - wie die Kindergartenkinder auch." Damit wird auch bereits im Gerolsteiner Rathaus kalkuliert - was der Besuch eines Vertreters am Elternabend bewies.

Jetzt soll die Ideensammlung ausgewertet, den Eltern zur Verfügung gestellt und Ende Mai, Anfang Juni im Schulträgerausschuss der Verbandsgemeinde behandelt werden.

Die Entscheidung über die künftige Grundschullandschaft im Hinterbüsch trifft dann der Verbandsgemeinde-Rat - vermutlich in seiner Sitzung am 18. Juni. Hintergrund Zum Hinterbüsch zählen Schutz, Wallenborn, Weidenbach, Deudesfeld, Meisburg und Salm, das jedoch zur VG Gerolstein zählt. Die Kinder aus diesem Gebiet besuchen die Grundschulen in Niederstadtfeld und Wallenborn mit der Zweigstelle Salm. Die möglichen Varianten für die künftige Grundschullandschaft im Hinterbüsch 1. Beibehaltung Status quo. 2. Schulstandort Wallenborn-Salm (Auflösung des Standorts Niederstadtfeld). 3. Schulstandort Wallenborn (Auflösung der Standorte Niederstadtfeld und Salm). 4. Schulstandort Wallenborn-Salm und Üdersdorf (Kinder des aufgelösten Standorts Niederstadtfeld gehen nach Üdersdorf) 5. Schulstandort Wallenborn und Üdersdorf (Auflösung der Standorte Niederstadtfeld und Salm). 6. Schulstandort Niederstadtfeld (Auflösung der Standorte Wallenborn und Salm). 7. Schulstandort Niederstadtfeld und Wallenborn (Auflösung des Standorts Salm). (mh)

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