Energiegenossenschaft blickt auf die Vulkaneifel

Schon bald will die Eifel Energiegenossenschaft, kurz eegon, auch im Landkreis Vulkaneifel Fotovoltaikanlagen betreiben. Die eegon, ein gemeinsames Projekt der Verbandsgemeinde Hillesheim und der Gemeinde Blankenheim (Nordrhein-Westfalen), hat dabei bereits konkrete Projekte im Auge.

 Baut immer mehr Fotovoltaikanlagen: die seit einem Jahr tätige Eifel Energiegenossenschaft. TV-Archiv/Foto: Axel Munsteiner

Baut immer mehr Fotovoltaikanlagen: die seit einem Jahr tätige Eifel Energiegenossenschaft. TV-Archiv/Foto: Axel Munsteiner

Nettersheim/Wiesbaum/Hillesheim. (utz/drm) Die Eifel Energiegenossenschaft (eegon) ist im ersten Jahr ihres Bestehens bereits stark gewachsen. Inzwischen sind 150 Mitglieder mit 596 Anteilen an der Genossenschaft beteiligt. Davon sind 95 Rheinland-Pfälzer, darunter 67 aus dem Kreis Vulkaneifel. Stolz ist Vorstandsvorsitzender Johannes Pinn aus Wiesbaum, zugleich Energieberater des rheinland-pfälzischen Forstministeriums, darauf, "dass wir in allen Verbandsgemeinden des Kreises Mitglieder haben". Ende 2009 waren es noch 39 Mitglieder, die 71 Anteile zu je 500 Euro gezeichnet hatten, gewesen.

Die eegon war im September 2009 gegründet worden. Sie finanziert mit dem Geld der Genossen Projekte. Mit dem auf 20 Jahre festgeschriebenen Ertrag nach dem Stromeinspeisegesetz rechnet die "eegon"-Führungsriege mit einer fünfprozentigen Rendite aufs Eigenkapital.

Bei der ersten Versammlung der Genossenschaft im Nettersheimer Holzkompetenzzentrum sagte Johannes Pinn: "Ohne die Gemeinde Blankenheim hätte es eegon nicht gegeben." Der Rat der Gemeinde hatte das Dach des Bauhofs für die Installation einer Fotovoltaikanlage zur Verfügung gestellt.

Bereits 650 000 Euro investiert



Inzwischen gibt es vier Anlagen in Blankenheim - neben der auf dem Bauhof zwei auf Schuldächern und eine auf der Weiherhalle, die am gestrigen Mittwoch in Betrieb gegangen ist. Das fünfte Projekt der eegon befindet sich auf dem Dach des Holzkompetenzzentrums Nettersheim. Damit hat die Genossenschaft inzwischen knapp 650 000 Euro investiert. Davon stammen 298 000 Euro aus dem Anlegerkapital, der Rest wird über Bankdarlehen finanziert.

Pinn ist zuversichtlich, dass in etwa einem Jahr auch Projekte im Landkreis Vulkaneifel dazukommen. "Wir führen bereits Gespräche mit kommunalen Eigentümern", sagt er. Für einige Vorhaben in der Verbandsgemeinde Obere Kyll, darunter eine Foltovoltaikanlage auf dem Dach der Realschule plus in Jünkerath, hat die eegon bereits Angebote abgegeben. Die VG-Werke Obere Kyll prüften derzeit, ob sie selbst eine Anlage auf ihrem Dach finanzieren möchten. Ansonsten habe die eegon schon Interesse an diesem Projekt bekundet.

Für die Zukunft gibt es laut dem Blankenheimer Bürgermeister und Aufsichtsratsmitglied Rolf Hartmann noch viele offene Fragen. Man müsse derzeit die rechtliche Situation abwarten, da die Förderung der Solarenergie durch den Bund wahrscheinlich gekürzt werde beziehungsweise bei Flächenmodulen schon beschlossen sei. Aber, so Hartmann, die Solaranlagen würden günstiger.

Die Rendite von fünf Prozent soll jedoch erhalten bleiben. Hartmann: "Das wird der Maßstab jeglicher Entscheidungen sein." Investitionen in Windkraft seien derzeit für die Genossenschaft kein Thema.

Die eegon-Vorstände Johannes Pinn (06593/9123) und Klaus Haderer (02449/206969) informieren über die Eifel Energiegenossenschaft. Die komplette Satzung und Detailinformationen stehen im Internet unter www.eegon.de.

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