Faurés Requiem zu Allerheiligen

Am Vortag des Hochfestes Allerheiligen führen unter Leitung von Dekanatskantor Wolfgang Merkes das Vokalensemble und das Sinfonieorchester Gerolstein mit Birgit Gibson und Theo Eiden als Solisten das "Requiem" von Gabriel Fauré auf. Die geistliche Abendmusik ist in der Pfarrkirche St. Anna zu hören.

 Sänger und Instrumentalisten studieren das Requiem von Gabriel Fauré ein. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Sänger und Instrumentalisten studieren das Requiem von Gabriel Fauré ein. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Gerolstein. (bb) Wer im Gerolsteiner Pfarrheim bei einer der letzten Proben der über 40 Sänger und Instrumentalisten das "In paradisum" als Schlusssatz des Requiems hört, spürt schon mehr als deutlich den besonderen Charakter, den die Aufführung in der St.-Anna-Kirche haben wird. Gleiten doch Moll-Klänge von Chor und Orchester in stimmungsvolle Dur-Akkorde und lassen tröstend das Himmelreich erahnen. "Faurés Requiem ist eben ganz anders", erklärt Dekanatskantor Wolfgang Merkes dem Trierischen Volksfreund in Anspielung auf geläufigere Requien von Mozart oder Verdi. "Nicht so dramatisch", sagt Merkes. "Freundlicher, hoffnungsvoller", beschreibt er das Werk, das er schon lange habe erklingen lassen wollen.

Bewusst werde das Werk in unmittelbarer Nähe von Allerheiligen und Allerseelen gespielt, erklärt Wolfgang Merkes mit Blick auf das friedliche Bild, das Fauré vom Tod vermittelt (siehe Extra). Seit etwa einem halben Jahr werde geprobt - zunächst einzeln donnerstagsabends mit dem Vokalensemble, das er 1988 als "Renaissance-Chor" gegründet hatte, und samstagsvormittags mit dem Sinfonieorchester, das es seit fünf Jahren unter Merkes' Leitung gibt. Schließlich wird gemeinsam geprobt. "Alle sind mit viel Eifer dabei", lobt der Dekanatskantor die Musiker. "Die Zusammenarbeit mit Wolfgang Merkes ist hervorragend", bescheinigt Theo Eiden (Gerolstein) dem Dirigenten, der sich in Gerolstein und Umgebung auch über die Kirchenmusik hinaus mit seinen Ensembles vielfach engagiere. Eiden ist Mitglied des Vokalensembles; bei der Aufführung des Requiems wird er - neben Birgit Gibson (Feusdorf) - Solopartien singen.

Die Aufführung ist am Sonntag, 31. Oktober, um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Anna. Zwischen den Sätzen werden Bibeltexte vorgetragen. Eintritt frei. EXTRA

Das Requiem opus 48 von Gabriel Fauré (1845 bis 1924) ist das einzige größere Werk des französischen Komponisten mit einem religiösen Text als Basis. Es entstand 1887 und wurde erstmals am 16. Januar 1888 in der Kirche St. Madeleine (Paris) aufgeführt. Faurés Requiem weicht ivon der traditionellen Totenmesse ab: Er verzichtet auf eine dramatisierende Darstellung des "Dies irae" und beschränkt sich auf die Vertonung von dessen letztem Vers, dem "Pie Jesu". Dagegen fügt er das "In paradisum" aus den Exequien hinzu, das traditionell bei der Überführung des Leichnams von der Kirche zum Friedhof erklingt. Es war Faurés Anliegen, ein friedvolles Bild des Todes zu zeichnen. (bb)

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