Interview Natur und Wandern sollen Gäste locken

Gerolstein · Frank Reuter verantwortet ab sofort die touristische Vermarktung der neuen Verbandsgemeinde Gerolstein.

 Neues Logo (oben Mitte): Frank Reuter kümmert sich ab sofort um die touristische Vermarktung der neuen Verbandsgemeinde Gerolstein – nur für den Hillesheimer Bereich gibt es noch eine Übergangsregelung.

Neues Logo (oben Mitte): Frank Reuter kümmert sich ab sofort um die touristische Vermarktung der neuen Verbandsgemeinde Gerolstein – nur für den Hillesheimer Bereich gibt es noch eine Übergangsregelung.

Foto: Helmut Gassen

Seit gestern ist Hans Peter Böffgen neuer Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde Gerolstein – nach 16 Jahren als Geschäftsführer der Tourismus- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land und somit auch verantwortlich für die Tourist-Information Gerolsteiner Land. Für seinen bisherigen Stellvertreter Frank Reuter beginnt damit im Gerolsteiner Bahnhofsgebäude ein neuer Lebensabschnitt. Denn der 49-Jährige, der seit 2013 stellvertretender Leiter der TW ist, tritt die Nachfolge von Böffgen an. Seine Hauptaufgabe wird sein, die touristischen Kräfte von drei ehemals eigenständigen Regionen zu bündeln und diese künftig gemeinsam zu vermarkten: der Oberen Kyll sowie des Hillesheimer und Gerolsteiner Landes.

Frank Reuter ist ein gebürtiger Gerolsteiner, er wohnt in Hillesheim, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der 49-Jährige machte zuerst eine kaufmännische Ausbildung, ist Ausbilder, absolvierte in Abendkursen seinen Betriebswirt und ist seit 2004 bei der TW Gerolsteiner Land.

Neuer Chef der TW Gerolsteiner Land, was bedeutet das für Sie?

Frank Reuter: Das bedeutet sehr viel für mich und ich sehe es auch als Anerkennung für die von mir bisher geleistete Arbeit und freue mich auf meine neuen Aufgaben.

Was will der neue Chef denn anders machen als der alte?

Reuter: Im Prinzip nichts, vielleicht kommt noch was in der täglichen Arbeit. Wir haben viele Projekte bisher erfolgreich durchgeführt.

Wie sahen die Übernachtungszahlen in der VG Gerolstein 2018 aus?

Reuter: Wir hatten im letzten Jahr rund 140 000 Übernachtungen. Die Fusion ist für uns generell positiv. Mit dem Landal Green Park in Stadtkyll kommen rund 200 000 Übernachtungen hinzu, wir werden also, was die Gästezahlen betrifft, einen gewaltigen Sprung nach vorne machen. Zudem kommen in Gerolstein neue Übernachtungen durch das ehemalige Hotel Caluna, jetzt Hotel Löwenstein, hinzu.

Wie sehen sie die Entwicklung des Hotel Caluna im Nachhinein?

Reuter: Es war ein richtiger Schritt, das Haus wieder als Hotel weiterzuführen. Ich finde, es ist eine Traumlage, man hat einen tollen Blick und man kann direkt in den Stadtwald gehen.

Die Standorte der Touristinformation Hillesheim und Stadtkyll bleiben weiterhin erhalten. Wie wird die gemeinsame touristische Vermarktung im Jahr eins nach der Fusion konkret aussehen?

Reuter: Es gibt zuerst einmal ein neues Logo. Mit der TI Hillesheim arbeiten wir schon drei Jahre zusammen und machen viel gemeinsam. Komplett zusammen sind wir aber erst 2020. Momentan sieht es so aus, dass die Touristik Gerolstein und die Obere Kyll zusammengelegt sind, die TI Hillesheim wird dieses Jahr noch vom Verein Hillesheimer Land geführt unter der Leitung von Manfred Schmitz. Wir haben jetzt auch einen Mitarbeiter, der sich verstärkt um Projekte in den drei Regionen kümmern soll, damit alle drei Regionen auf ein Level kommen.

Womit kann die vergrößerte VG Gerolstein touristisch punkten?

Reuter: Mit einer ganz großen Vielfalt. Wir haben viele Sehenswürdigkeiten wie die Dolomiten, die Eishöhlen, die Kasselburg oder die Erlöserkirche, die man nun gezielt vermarkten muss. Jede Region hat ihre eigenen Qualitäten und Reize. So hat die ehemalige Obere Kyll als einzige mit dem Eichholzmaar ein Maar, und Hillesheim hat ja das Thema Krimi.

Welches touristische Hauptziel wird die neue VG Gerolstein verfolgen: Wandern, Radfahren, Krimi oder etwas ganz anderes?

Reuter: Alle drei Themen sind für uns wichtig und werden wie bisher weiterverfolgt. Schwerpunkt wird aber weiterhin Natur und Wandern sein. Der Eifelsteig hat uns einen extremen Schub gebracht, und auch die Partnerwege werden immer beliebter. Seine Unterhaltung und das Marketing sind aber zu kostenintensiv für die einzelnen Touristinfos und die Anliegergemeinden.

Woher kommen die meisten Gäste?

Reuter: Da wir hier in Gerolstein und Hinterhausen zwei niederländische Feriendörfer haben, sind die Niederländer zumindest an einigen Monaten des Jahres tonangebend, ansonsten haben wir hauptsächlich Deutsche.

Vermissen sie solche Großveranstaltungen wie früher das Radsport Tourfestival in Gerolstein?

Reuter: Jede Veranstaltung hat ihre Zeit, es war schon ein Highlight für uns. Es ist schön, solche Veranstaltungen zu haben. Vielleicht kommt ja noch einmal so was. Wir sind aber, soviel ich weiß, die einzige Tourist-Information, die zusammen mit dem Gewerbeverein so viele Veranstaltungen wie den Sommertreff, die Kirmes, das Jazzfestival DixieCity, den Raderlebnistag Kylltal aktiv oder den Weihnachtsmarkt macht.

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