Gerolsteiner Bahnhof bleibt zu

Der Tag des offenen Denkmals ist für die Bevölkerung die Gelegenheit, in Kulturdenkmäler zu kommen, die ansonsten gar nicht oder nur eingeschränkt besichtigt werden können. Auch im Vulkaneifelkreis hatten mehrere Denkmäler geöffnet - nur der Gerolsteiner Bahnhof blieb zu.

Gerolstein. (HG) Vier historische Bauten sollten im Kreis Vulkaneifel beim Tag des offenen Denkmals offiziell besichtigt werden können: der Lokschuppen Gerolstein, die beiden Bahnhofsgebäude in Gerolstein und Jünkerath sowie die römische Ausgrabungsstätte Duppach-Weiermühle. Der Bahnhof Gerolstein aber blieb trotz der Ankündigung geschlossen. Kurzerhand änderte Stadtführer und Hobbyhistoriker Karl-Heinz Böffgen das Plakat in "Tag des geschlossenen Denkmals" um. "Wir haben mit der Bahn gesprochen, aber die sagte uns, es seien für Sicherheitsmaßnahmen mehrere Tausend Euro notwendig, damit Besucher ins Gebäude hinein könnten", sagt Hans Esten vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL), der von einem Vorwand der Bahn spricht. Nicht nur Brigitte Blinn aus Rockeskyll ärgerte sich: "Schade. Ich hatte gedacht, man könnte mal in die Türmchen sehen, um das Gebäude richtig zu erfassen." Ursula Holzhäuser aus Gerolstein wunderte sich überhaupt, wie man das Bahnhofsgebäude für diesen Tag aussuchen konnte. "Es ist schon eine Schande, wie es verkommt. Es ist zwar ein Denkmal, aber ein verkommenes", sagt sie. Derselben Meinung ist auch Helmut Blinn. "Das macht einen sprachlos, das kann doch nicht sein". Karl-Heinz Böffgen betont die Bedeutung des Bahnhofs für Gerolstein. "Der Bahnhof prägt das Stadtbild und hat uns geholfen, in die Welt zu kommen. Von hier aus wurde die Eifel einst erschlossen."

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