natur Der Brunnen und die Bauern: Liebe auf den zweiten Blick

Gerolstein · Der Kooperationsvertrag von Gerolsteiner mit Landwirten aus der unmittelbaren Nachbarschaft besiegelt den Gewässerschutz im Mineralwasser-Kerngebiet.

 Der Gerolsteiner Brunnen ist mit neun Landwirten aus der Region eine Kooperation eingegangen. Diese verpflichten sich, umsichtiger Gülle auszufahren und sich bei Düngung und Bepflanzung beraten zu lassen, dafür werden sie finanziell unterstützt. Ziel ist der Gewässerschutz im Kerneinzugsgebiet des Mineralbrunnens.

Der Gerolsteiner Brunnen ist mit neun Landwirten aus der Region eine Kooperation eingegangen. Diese verpflichten sich, umsichtiger Gülle auszufahren und sich bei Düngung und Bepflanzung beraten zu lassen, dafür werden sie finanziell unterstützt. Ziel ist der Gewässerschutz im Kerneinzugsgebiet des Mineralbrunnens.

Foto: Gerolsteiner Brunnen

Landwirt Rien Romme kam als Letzter zum feierlichen Termin, dabei war er eigentlich der Erste. Der Erste, der mit dem Gerolsteiner Brunnen eine Kooperation unterzeichnet und sich dazu verpflichtet hat, seinen Viehbestand von 600 auf 300 Stück zu halbieren und bis Mitte nächsten Jahres komplett auf Bio-Landwirtschaft umzustellen (der TV berichtete).

Ganz soweit gingen die acht weiteren Landwirte, die nun mit Gerolsteiner ebenfalls eine Vereinbarung getroffen haben, zwar nicht. Dennoch haben sie sich ebenfalls zu nachhaltigerem Handeln verpflichtet.

So wollen sie künftig umsichtiger mit Gülle und Dünger umgehen und ihre Felder umweltschonender bewirtschaften. Dafür erhalten sie zum einen einen finanziellen Ausgleich vom Brunnen für Ihre Mehraufwendungen – wenn sie beispielsweise einen Acker mit einer stickstoffbindenden Frucht wie Luzerne bepflanzen.

Zum anderen werden sie staatlich unterstützt: indem ihre Böden im Frühjahr und im Herbst vor allem auf Nitrat und auch die Gülle ihrer Tiere untersucht werden. Und indem sie hinsichtlich Düngung und Bewirtschaftung von Experten beraten werden. Und zwar beides unentgeltlich.

„Durch eine schonende Wasserentnahme und den Schutz der umliegenden Natur sichern wir unser natürliches Mineralwasser nachhaltig – beides Hauptanliegen von uns“, sagte Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik und Logistik des Gerolsteiner Brunnens, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung, die zunächst auf fünf Jahre angelegt ist.

Laut Rust ist damit ein weiterer Meilenstein für eine gewässerschonende Bewirtschaftung im Kerngebiet des Gerolsteiner Mineralwassers erreicht.

„Wir haben mehrere Anläufe gewagt und einen langen Atem bewiesen. Das zahlt sich jetzt aus. Dass wir nach einem intensiven Dialog nun neun Landwirte an unserer Seite haben, ist ein wichtiger Schritt für uns“, ergänzte Thomas Hens, Leiter der technischen Entwicklung und Ressourcen beim Brunnen.

Erwin Manz aus dem Umweltministerium in Mainz nannte das Vorhaben ein „Zukunftsprojekt“. Zwar gebe es landesweit mehrere Kooperationen für Gewässerschutz, aber allesamt zwischen Landwirten oder Winzern mit den jeweiligen kommunalen Wasserversorgern.

„Dass hier ein Privatunternehmen tätig geworden ist, ist bislang einzigartig, aber für die Region immens wichtig“, sagte Manz. Schließlich ist der Gerolsteiner Brunnen mit seinen 800 Arbeitsplätzen auch ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Was passiert, wenn eine Quelle verunreinigt wird, hat man ja leidvoll am Beispiel des Birresborner Sprudels vor 15 Jahren gesehen: Er musste schließen, da Mineralwasser nicht nachbehandelt werden darf.

Laut Manz gehe es unter anderem darum, den Boden regelmäßig zu untersuchen und den Einsatz von Gülle oder Mineraldünger zu optimieren. Wenn nämlich bereits genügend Nährstoffe im Boden seien, könne auf eine weitere Düngung verzichtet werden. Und das bedeutet: weniger Nitrat, das überhaupt ins Grundwasser und später auch die tiefer liegenden Mineralwasserschichten gelangen kann.

„Zu wissen, dass man vielleicht  nicht noch mal düngen muss, kann für uns ja auch Ersparnis bringen“, sagte Landwirt Winfried Braden aus Dohm-Lammersdorf, der einen Hof mit 80 Milchkühen führt. Weshalb er mitmacht? „Man kann sich der Sache gar nicht verschließen, denn das sind alles Dinge, die für uns wichtig sind. Außerdem ist es gut für ein positives Image.“ In die gleiche Kerbe schlug sein Berufskollege René Blum aus Niederbettingen. Er sagte: „Das ist finanziell überhaupt nicht das große Ding. Wir reden hier vielleicht über 1000 Euro Mehraufwand im Jahr, und die bekommen wir ja ersetzt. Viel wichtiger ist, zu zeigen: Wir stellen uns den Herausforderungen der Zukunft und für unsere Heimat. Und da ist der Gerolsteiner Brunnen ein wichtiger Bestandteil.“ Marco Weber, Kreisbauernchef, Landtagsabgeordneter (FDP) und Landwirt aus Lissendorf, frohlockte gar: „Das ist ein guter Tag für unsere Region. Ich bin froh, dass so viele Berufskollegen mitmachen.“

 Der Gerolsteiner Brunnen ist mit neun Landwirten aus der Region (unter anderem René Blum aus Niederbettingen) eine Kooperation eingegangen. Die verpflichten sich, umsichtiger Gülle auszufahren und sich bei Düngung und Bepflanzung beraten zu lassen, dafür werden sie finanziell unterstützt. Ziel ist der Gewässerschutz im Kerneinzugsgebiet des Mineralbrunnens.

Der Gerolsteiner Brunnen ist mit neun Landwirten aus der Region (unter anderem René Blum aus Niederbettingen) eine Kooperation eingegangen. Die verpflichten sich, umsichtiger Gülle auszufahren und sich bei Düngung und Bepflanzung beraten zu lassen, dafür werden sie finanziell unterstützt. Ziel ist der Gewässerschutz im Kerneinzugsgebiet des Mineralbrunnens.

Foto: Gerolsteiner Brunnen

Landwirt Rien Romme zeigte sich auch froh und gut gelaunt, dass weitere Kollegen einen ähnlichen Weg wie er eingeschlagen haben. Sein Projekt hin zum Öko-Hof jedenfalls entwickele sich gut. Dem TV sagte er: „Ich habe schon etliche Stück Vieh verkauft, habe noch rund 450. Es läuft!“

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