Gerolstein. Margret Tombers eröffnete die Spielzeit mit einem Lob auf das "Burgschauspieler-Wetter" und mit dem Willkommensgruß an die rund 200 Besucher im "Wohnzimmer" auf der Löwenburg. Zwei Drahtwarenhändler aus Neroth - Hinkebein und Blindfuchs - eröffneten das Spiel mit Erläuterungen zur Handlung und mit besorgniserregenden Warnungen an das Publikum: "Die Haare werden Ihnen zu Berge stehen, das Blut wird Ihnen in den Adern gefrieren. Also nichts für schwache Nerven!"Aber ganz so schlimm sollte es dann doch nicht kommen. Zwar gibt der stellvertretende Räuberhauptmann Horniss im Laufe des Abends ein facettenreiches Schimpfwörter- und Flüche-Repertoire zum besten: "Du Wildsau, du Warzenschwein, ihr verdammten Weiber, du Dreschflegel, du Hornochse..." Zwar krachen Gewehrschüsse, und im Hintergrund droht der Galgen. Zwar geben sich die Räuber blutrünstig, und der Graf ist kalt und grausam. Es kommt zu einem Überfall, und es wird Lösegeld gefordert.Geplündert wird auf Kosten des Grafen

Doch immerhin: Prinzessin und Räuberhauptmann verlieben sich heftig ineinander, der Plan des Wanderburschen Frank ("Sie, Christiane, werden Felix, Felix wird Christiane, Felicitas wird Frank, und ich werde Felicitas") erweist sich als rettende Idee, und schließlich bezieht sich der Aufruf der Gräfin zur Plünderung nur auf Küche und Keller des Schlosses - für ein Fest auf Kosten des Grafen.Rund 40 Akteure wirken mit. Die wichtigsten Sprechrollen haben Diana Stump (Prinzessin), Tanja Lakotta (Kammerzofe), Yvonne Bungartz (Gouvernante), Cornel Roos (Graf), Anne-Claire Assion (Gräfin), Georg Linnerth (Major), Gustav Endres (Diener), Robert Ensch und Thomas Krämer (Wanderburschen), Martha Servatius (Wirtin), Elli Nuthmann (Nichte der Wirtin), Frank Kalmes (Räuberhauptmann), Werner Burggraf (stellvertretender Räuberhauptmann), Rainer Roos und Harald Hunz (Hausierer). Aber ebenso unabdingbar - wegen der Massenszenen im Wirtshaus, im Räuberlager und am Grafenhof - sind auch all die anderen: die Pagen, Räuber und Kinder. Einige Schauspieler sind in weiteren Funktionen in die Aufführungen eingebunden - beim Bau der ausgezeichnet an die natürlichen Gegebenheiten angepassten Bühne, bei der Beschaffung von lumpigen oder prächtigen Kostümen und originellen Requisiten, bei den akustischen und musikalischen Effekten - etwa beim zwerchfellerschütternden Einzug der drei Personen starken "Armee" - oder in der Maske. In den Souffleusenkästen haben für den Fall der Fälle Elisabeth Koltes und Christa Werres Platz genommen und den Blick auf die Akteure und das Textbuch gleichermaßen gerichtet. Die Bewirtung rund um die "wilde Komödie" hat der Verein Eifellicht.Gibt die Löwenburg schon bei Tageslicht eine ideale Kulisse für das Stück, so wird bei den Abendvorstellungen im zweiten Teil durch Fackel- und Scheinwerferlicht die besondere Atmosphäre noch gesteigert. Da wundert es nicht, dass am Ende alle Beteiligten diesseits und jenseits der Rampe stehen: die Akteure und Verantwortlichen sich entspannt verneigend, die Zuschauer, die sich begeistert von den Stühlen erhoben haben.Die weiteren Aufführungen sind am Samstag, 25. August, 18 Uhr, am Sonntag, 26. August, 15 Uhr, am Samstag, 1. September, 18 Uhr, am Samstag, 8. September, 18 Uhr, und am Sonntag, 9. September, 15 Uhr. Karten gibt es zum Preis von sechs Euro (Erwachsene) und drei Euro (Kinder) bei der TW Gerolsteiner Land und bei Bürobedarf Hoffmann. Kontakt: Burgschauspieler Gerolstein e.V., Telefon 06591/982788 oder 0171/7969194, E-Mail: Margret.tombers@burgschauspieler.de, Internet: www.burgschauspieler.de