Gute Heilungs-Chancen

Dass eine Koloskopie (Darmspiegelung) Leben retten kann, davon sind nicht nur Mediziner überzeugt. Auch zahlreiche Studien belegen dies.

Gerolstein. (red) Darmkrebs steht bei den Krebstodesarten an zweiter Stelle. Eine Vorsorge-Koloskopie ab dem 56. Lebensjahr könnte dabei helfen, die Darmkrebssterblichkeit in Deutschland in den nächsten zehn Jahren stark zu senken. Hierzu stellt der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen eine Studie mit über 9000 Patienten aus einer gastroenterologischen Schwerpunktpraxis im Ruhrgebiet vor: Patienten der Herner Vorsorgedatei, die zur Darmkrebsvorsorge kamen, wurden mit Patienten verglichen, die bereits Verdacht auf Darmkrebs aufwiesen. 46 der Patienten der Vorsorge wiesen Krebs auf. Allerdings waren nur zwei davon nach vier Jahren gestorben - und zwar aufgrund anderer Ursachen. In der Gruppe mit Krebsverdacht starben 20 von 100 Patienten an den Folgen des Darmkrebses. Bei Patienten der Vorsorgegruppe ließen sich 93,5 Prozent der Krebsfälle bereits im gut therapierbaren Frühstadium entdecken. In der Vergleichsgruppe wiesen 39 Prozent einen Tumor im fortgeschrittenen Stadium auf.Die Darmkrebsvorsorge liegt auch dem Chefarzt der Inneren Medizin am Gerolsteiner St. Elisabeth Krankenhaus, Manfred Rittich, sehr am Herzen: "Es ist vernünftig, eine Vorsorgekoloskopie machen zu lassen, weil Darmkrebs sehr gut zugänglich ist für die Vorsorge. Rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut", weiß der Mediziner aus Erfahrung. "Wir wollen keinen Krebs finden. Krebs erst gar nicht entstehen zu lassen, das ist unser Ziel", appelliert Rittich und rät zur Vorsorgeuntersuchung.Gemeinsam mit dem Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Eifel und der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz lädt das St.-Elisabeth-Krankenhaus in Gerolstein zu einem Informationsabend zum Thema "Darmkrebsvorsorge - wirken Sie aktiv mit" am Donnerstag, 6. März, 19 Uhr, in die Aula des Krankenhauses ein.Die Themen des Abends sind: "Gesundheit für den Darm mit bewusster Ernährung". Referentin ist Irmgard Lütticken vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum. Über Angebote für Betroffene und deren Angehörige referiert Jutta Altwasser von der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz. Über Erfahrungen aus der Selbszhilfegruppe Dickdarmkrebs berichtet der Gruppenleiter Ludwig Folscheid, und Manfred Rittich, Chefarzt der Inneren Medizin im St.-Elisabeth-Krankenhaus, referiert über Fortschritte in Diagnostik, Therapie und Nachbehandlung.

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