Schule Klappe – Die Zweite!

Hillesheim · Ein Lehrer führt Regie,  Schüler spielen die Hauptrollen,  sind Kameraleute oder Statisten: Das zweite große Filmprojekt der Augustiner-Realschule ist fertig. Und wird am 20. Februar im Hillesheimer Kino uraufgeführt.

 Der Lehrer Lars Merten (Dritter von links) hat mit der Fim-AG der Augustiner-Realschule Hillesheim einen Kinofilm produziert. Hauptdarsteller sind Franziska Pinn (Zweite von links), Noah Servos (Zweiter von rechts) und Celine Betz (rechts). Die Aufnahmen drehte unter anderem Annemarie Popov (links).

Der Lehrer Lars Merten (Dritter von links) hat mit der Fim-AG der Augustiner-Realschule Hillesheim einen Kinofilm produziert. Hauptdarsteller sind Franziska Pinn (Zweite von links), Noah Servos (Zweiter von rechts) und Celine Betz (rechts). Die Aufnahmen drehte unter anderem Annemarie Popov (links).

Foto: Brigitte Bettscheider

Warum man sich den Film „Die andere Seite“ unbedingt anschauen sollte? Franziska Pinn (14) aus Gerolstein-Roth, Celine Betz (15) aus Üxheim und Noah Servos (12) aus Kerpen überlegen nicht lange. Die drei Realschüler sind sich einig: „Der Film ist lustig und gruselig gleichzeitig.“ Und: „Alle, die im Film vorkommen, sind von hier.“ Außerdem hätten die Dreharbeiten so viel Spaß gemacht – „das merken ja dann auch die Zuschauer“, meinen sie. Dabei sind die Neuntklässlerin Franziska, die Zehntklässlerin Celine und Noah aus dem siebten Schuljahr selbst total gespannt auf das Ergebnis der Produktion, in die sie als Hauptdarsteller neben der wöchentlichen Film-AG-Doppelstunde jede Menge Freizeit in anderthalb Jahren gesteckt haben. Aber auch sie müssen sich bis zur Premiere in der Eifel-Film-Bühne (siehe Info) gedulden. „Wir haben uns zwar einzelne Szenen angeschaut, wissen aber nicht, wie der Film insgesamt geworden ist“, erzählt Franziska Pinn.

Die 14-Jährige spielt den Teenager Julia. Sie lebt mit ihrer Mutter allein; der Vater war bei einem Unfall ums Leben gekommen, als sie noch ein kleines Kind war. Eines Tages erbt Julia einen großen Spiegel von einem Onkel, von dem weder sie noch ihre Mutter bisher eine Ahnung hatten. Der Spiegel hat ein Geheimnis, dem Julia zusammen mit ihrer besten Freundin Alice (Celine Betz) und deren Bruder Tom (Noah Servos) auf die Spur kommt.

Was es mit dem Spiegel und mit der „anderen Seite“ tatsächlich auf sich hat, wird hier nicht verraten. Na ja, ein bisschen kann man den Schleier noch lüften: Eine nächtliche Bahnfahrt von Gerolstein nach Trier spielt eine Rolle. Und eine Fahrt durch das dunkle Hillesheim in einem echten Polizeiauto - mit der echten Polizistin und Jugendsachbeauftragten Yvonne Sartoris von der Polizeiinspektion Daun am Steuer und mit einer echten Apotheke als Ziel.

Ausgedacht haben sich die Geschichte der Lehrer Lars Merten und die Schülerinnen und „Kamerafrauen“ Chiara Incardona und Annemarie Popov (beide aus Hillesheim) sowie Susanna Schoos aus Bolsdorf und Nele Struss aus Auel.

Im September 2016 war das Casting mit drei Lehrern und drei Schülern als Juroren. Ein Dutzend Mädchen und Jungen hatten sich für die drei Hauptrollen beworben. „Wir mussten einen Monolog halten“, erinnern sich Franziska, Celine und Noah an die Aufgabe, die sie schließlich vor die Kamera brachte. Ihre Freude an den Dreharbeiten habe  auch dann nicht nachgelassen, wenn für ein und dieselbe Szene die Klappe zehn Mal geschlagen worden sei, betonen sie.

Und wenn sie übereinstimmend erklären: „Er ist super“, meinen sie Lars Merten (43), der in Feusdorf wohnt und seit elf Jahren an der Augustiner-Realschule Mathematik und Musik unterrichtet und inzwischen als Pädagogischer Koordinator auch Mitglied der Schulleitung ist.

Merten leitete zunächst eine Theater-AG. Vor fünf Jahren schwenkte er auf Film um. Nun schreibt er Drehbücher, führt Regie, schneidet das Material.  Im November 2015 wurde als erstes, viel beachtetes Kinoprojekt „Das fünfte Zeichen“ aufgeführt. Nun kommt „Die andere Seite“ auf die (Eifel-Film-)Bühne. Der Film dauert 110 Minuten – „davon gehören allein acht Minuten dem Abspann“, sagt Lars Merten. Denn alle Namen der mehr als 100 Beteiligten sollen darin genannt werden.

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