In Hillesheim zur Fachhochschulreife

Hillesheim · Verbandsgemeinderat und Lehrerkollegium setzen sich dafür ein, dass die Realschule plus in Hillesheim mit einem Fachoberschulzweig aufgestockt wird. Dann könnten Schüler im Hillesheimer Land erstmals die Fachhochschulreife erlangen.

Hillesheim. Nach dem vor zwei Jahren vor allem am Widerstand des Lehrerkollegiums gescheiterten Versuch, die beiden Realschulen in Hillesheim und Jünkerath zu einer Integrierten Gesamtschule mit Abiturmöglichkeit zusammenzuführen, nun der nächste Anlauf für ein erweitertes Bildungsangebot im Hillesheimer Land: Die Verbandsgemeinde Hillesheim hat, nach eindeutigen Voten des VG-Rats und des Lehrerkollegiums, den Antrag gestellt, zum Schuljahr 2014/2015 eine Fachoberschule mit der Fachrichtung Technik installieren zu dürfen.
Technischer Schwerpunkt


Ob dabei Technische Informatik oder Metalltechnik den Schwerpunkt bildet, hängt laut Hillesheims Bürgermeisterin Heike Bohn (parteilos) noch von der Anzahl der Praktikumsstellen in Betrieben in der Region ab, die zwingend für die Schüler vorgehalten werden müssen.
Für Bohn wäre die Fachoberschule "ein weiterer Mosaikstein, um das Bildungsangebot im Kreis und natürlich auch unserer VG zu optimieren". Zudem sieht sie darin "einen positiven Aspekt bei der Sicherung und Stärkung des Schulstandortes Hillesheim". Denn mit dem Angebot gäbe es erstmals in der Geschichte die Möglichkeit, in der VG sowie dem gesamten nordwestlichen Teil des Kreises die Fachhochschulreife zu erlangen. Mit diesem Abschluss in der Tasche könnten die Schüler in allen Fachrichtungen ein Studium an einer Fachhochschule beginnen. Diese Möglichkeit besteht bislang nur an den beiden Gymnasien in Daun sowie in Gerolstein am Gymnasium und an der Berufsbildenden Schule.
"Für unsere eigenen Schüler hätte die Fachoberschule auch den Vorteil, dass sie an der Schule bleiben könnten und überwiegend von Lehrkräften unterrichtet würden, die sie bereits kennen", sagt Peter Steffgen, Leiter der Augustiner Realschule plus.
Zudem führt er arbeitsmarktpolitische Gründe ins Feld: "Ich gehe davon aus, dass auch die größeren Betriebe in der Region großes Interesse daran haben werden, da ihnen die Gelegenheit geboten wird, mögliche spätere Mitarbeiter bereits im Praktikum kennenzulernen." Nach Steffgens Einschätzung würden so auch die Chancen erhöht, dass die Absolventen nach Abschluss ihres Studiums an einer Fachhochschule in der Region bleiben und nicht abwandern.
Bis es so weit ist, sind aber noch einige Voraussetzungen zu leisten: Es bedarf erstens der Anmeldung von mindestens 38 Schülern, zweitens der Bereitstellung von genügend Praktikumsplätzen, und drittens muss der Kreis die Schulträgerschaft übernehmen. Der Kreis hält sich aktuell noch bedeckt zum Thema, weil dies am Montag nichtöffentlich im Kreisausschuss diskutiert wird. Heike Bohn sagt: "Wenn sämtliche Zustimmungen erteilt sind, wir ausreichend Schüler erwarten und entsprechende Praktikumsplätze haben, werden wir bis zum 31. März dieses Jahres die Fachoberschule beim Land anmelden - und hoffen, dann zum Schuljahr 2014/15 starten zu können."

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