Infrastruktur Kehrtwende in Turnhallen-Diskussion

Daun/Hillesheim · Ausschuss setzt 2,6 Millionen Euro teures Neubauvorhaben in Hillesheim nun doch auf Platz eins der Prioritätenliste für 2018.

 Nun wohl doch: Der Jugendhilfeausschuss hat sich für den Neubau einer Turnhalle in Hillesheim entschieden. Die alte, sanierungsbedürftige Halle soll aber vorerst stehenbleiben.

Nun wohl doch: Der Jugendhilfeausschuss hat sich für den Neubau einer Turnhalle in Hillesheim entschieden. Die alte, sanierungsbedürftige Halle soll aber vorerst stehenbleiben.

Foto: Mario Hübner

Der Jugendhilfeausschuss des Kreises Vulkaneifel hat einstimmig bei einer Enthaltung den Neubau einer Turnhalle in Hillesheim auf Platz eins der Prioritätenliste für Sportstätten im Kreis für das Jahr 2018 gesetzt. Das ist die Voraussetzung dafür, dass ein Vorhaben überhaupt vom Land gefördert wird. Eine Diskussion zu dem Punkt, über den noch in der Sommersitzung heftig gestritten wurde, gab es nicht. Vielmehr haben sich die Parteien im Vorfeld geeinigt.

Ausschussvorsitzender und Landrat Heinz-Peter Thiel (parteilos) sagte nach dem Beschluss: „Wunderbar, damit kommen wir auch wieder ein Stück weiter.“ Vor der Abstimmung hatte er noch für das Projekt geworben: „Ich bin dafür, da es eine Region, nämlich die der Kylltalgemeinden, voranbringt.“

Zu der Einigung kam es, weil zwei Bedingungen akzeptiert und mitbeschlossen wurden, die der stellvertretende Ausschussvorsitzende und bisherige Hauptkritiker des Turnhallenbaus, Friedbert Wißkirchen (CDU), formuliert hatte: So darf erstens durch das Hillesheimer Vorhaben, das mit satten 2,6 Millionen Euro veranschlagt ist, keine andere Maßnahme in 2019 und den Folgejahren blockiert werden. Zweitens soll es die absolute Ausnahme bleiben, dass über die Prioritätenliste Schulbauvorhaben gefördert werden. Oder wie Landrat Thiel es formulierte: „Das Projekt stellt eine einmalige Sache dar, die mit der freiwilligen Fusion zu tun hat. Die Tradition der reinen Sportstättenförderung wird aufrechterhalten. Andere Schulbauträger sollen jetzt nicht auf den Gedanken kommen, ebenfalls Schulbauvorhaben anzumelden.“

Da das Projekt aber im Rahmen der Fusionsbestrebungen der Verbandsgemeinden Gerolstein, Hilles­heim, Obere Kyll als eines von fünf Wunschprojekten angemeldet sei, solle es auch realisiert werden – und zwar mit einem erhöhten Fördersatz von 60 Prozent, was einem Zuschuss von 1,56 Millionen Euro gleichkäme.

Hillesheims Bürgermeisterin Heike Bohn (parteilos) sagte zu der aktuellen Entwicklung: „Es  freut mich natürlich sehr, dass der Jugendhilfeausschuss die Notwendigkeit des Neubaus unserer Sporthalle anerkannt und sie auf Priorität eins gesetzt hat. Und wenn dann im Rahmen der sogenannten freiwilligen Fusion die Förderquote steigt und auch das Vorhaben gegebenenfalls schneller abgewickelt werden kann, ist das für die Sporttreibenden hier in der Region ein tolles Ergebnis.“

Laut Ausschussvorsitzendem Thiel ist noch aus einem anderen Grund kein Weg an der Zustimmung zum Turnhallen-Vorhaben vorbeigegangen: „Für 2018 gibt es kein alternatives Projekt.“ Zwar seien vonseiten der Oberen Kyll die Sanierung von Umkleidekabinen und vonseiten Dauns die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Tartanbahn im Wehrbüschstadion vorgemerkt worden, „ordentliche Anträge liegen uns aber nicht vor“, sagte Thiel. Er merkte aber auch an, dass man das ja für 2019 ins Auge fassen könne.

Von einem anderen Vorhaben, das Wißkirchen, zugleich Sportkreisvorsitzender, ebenfalls noch in der Sommersitzung ins Gespräch gebracht hatte, war überhaupt keine Rede mehr: dem geplanten Umbau des Hartplatzes am Wehrbüsch in Daun zu einem Kunstrasenplatz, der ein großes Anliegen des TuS 05 Daun ist. Weshalb das Thema nicht mehr auf die Tagesordnung kam, hat TuS-Vorsitzender Frank Wieber bereits angedeutet: „Wir wollen das Projekt 2018 stemmen, aber ohne staatliche Zuschüsse. Aus eigenen Mitteln und mithilfe von Sponsoren.“ Geschätzte Kosten: 400 000 Euro.

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